07. November, 2024

Märkte

Wiener Börse erholt sich deutlich: Erfreuliche Quartalszahlen und politische Impulse

Wiener Börse erholt sich deutlich: Erfreuliche Quartalszahlen und politische Impulse

Der Wiener Aktienmarkt hat sich nach den Turbulenzen der vergangenen Tage eindrucksvoll zurückgemeldet. Der Leitindex ATX legte um beachtliche 1,26 Prozent zu, was ihn auf 3.560,23 Punkte katapultierte. Dieser Anstieg gleicht die Verluste der Wochenmitte, als der Index um 1,20 Prozent gesunken war, mehr als aus. Auch an anderen europäischen Börsen verzeichneten die Aktienkurse einen deutlichen Aufschwung. Die Unsicherheit im Vorfeld der US-Präsidentschaftswahlen hatte die Märkte kurzzeitig unter Druck gesetzt. Donald Trumps Wahlsieg schürte Sorgen über mögliche protektionistische Maßnahmen der USA. Das recht entspannte Marktumfeld nach dem Ende der Ampelkoalition in Berlin wurde hingegen als Chance für Reformen in Deutschland interpretiert, was den europäischen Börsen Rückenwind verschaffte. In Wien stand die Berichtssaison im Fokus. Unternehmen wie Mayr-Melnhof, Addiko Bank, Semperit, Lenzing und Verbund präsentierten ihre Quartalszahlen. Besonders der teilstaatliche Stromriese Verbund musste einen Rückgang hinnehmen, mit einem Gewinn von 1,39 Milliarden Euro, was einem Minus von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Umsatz fiel um 40,4 Prozent. Trotz der anfänglich negativen Stimmung bewertete die Erste Group die Zahlen als positiv im erwarteten Rahmen, was die Aktien nach einem fünfprozentigen Rückgang am Vortag um ein weiteres Prozent sinken ließ. Im Gegensatz dazu zeigte sich der Faserhersteller Lenzing mit einer leichten Umsatzsteigerung und einer operativen Erholung. Dennoch verfehlten die Quartalsergebnisse die Erwartungen, was die Lenzing-Aktie um 0,8 Prozent nach oben trieb. Mayr-Melnhof veröffentlichte erneute Gewinneinbrüche für die ersten drei Quartale, die von der Erste Group negativ, von der Baader Bank jedoch optimistisch gesehen wurden. Dies führte zu einem Kursanstieg von 1,8 Prozent, wobei das Kursziel unverändert bei 141 Euro auf Sechsmonatssicht blieb. Der Kautschukkonzern Semperit kehrt in die Gewinnzone zurück, konnte jedoch nicht überzeugen, sodass die Aktie unverändert blieb. Die Addiko Bank profitierte von einem soliden Geschäft in Zentral- und Osteuropa, blieb aber ebenfalls unverändert. Nach den jüngsten Kursverlusten erholte sich Voestalpine mit einem Plus von 4,1 Prozent. Auch die Raiffeisen Bank International setzte ihren Aufwärtstrend mit einem Anstieg von 4,4 Prozent fort. Im Technologiebereich verzeichnete AT&S ein Plus von 3,2 Prozent.