Der ATX schloss am Freitag mit einem bemerkbaren Plus von 0,83 Prozent und erreichte einen Punktestand von 3.647,85. Dieser Aufschwung spiegelte die allgemeine positive Stimmung an den europäischen Börsen wider, die von Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung in China getragen wurde. Die Ankündigung des größten Konjunkturpakets seit der Pandemie durch die chinesische Notenbank sorgte für Optimismus unter den Anlegern.
Hinzu kamen erfreuliche Inflationsdaten aus Europa und den USA, die weiteren Grund zur Hoffnung auf Zinssenkungen durch die EZB und die US-Notenbank lieferten. Rückläufige Inflationswerte in Frankreich, Spanien und den USA, insbesondere die Deflatoren für den Privatkonsum, haben die Börsenakteure beflügelt.
Besonders gefragt waren am Wiener Markt die Aktien der CA Immo, die einen satten Gewinn von 12,3 Prozent verbuchen konnten und bei 24,58 Euro schlossen. Hintergrund dieser Entwicklung war die geänderte Anlageempfehlung der Erste Group von "Reduce" auf "Accumulate", wobei das Kursziel weiterhin bei 27,5 Euro lag. Analyst Christoph Schultes äußerte, dass der jüngste Kurseinbruch der CA Immo-Aktien keine fundamentale Begründung habe und eine Reduktion der Leerverkäufe eine Trendwende andeute.
Auch die EVN konnte von einer geänderten Analysteneinschätzung profitieren. Die Baader Bank erwartet eine Anhebung der Wachstumsziele des Stromkonzerns und hat ihre Empfehlung von "Reduce" auf "Add" verbessert, bei einem Kursziel von 32,7 Euro. Dennoch blieben die EVN-Aktien mit einem kleinen Minus von 0,2 Prozent bei 28,35 Euro nahezu unverändert.
Starke Nachfrage gab es zudem bei den Öltiteln OMV und Schoeller Bleckmann. OMV-Aktien stiegen um 2,0 Prozent, während der Ölfeldausrüster Schoeller Bleckmann einen Zuwachs von 3,2 Prozent verzeichnete. Auch die Ölpreise reagierten positiv auf die Hoffnungen auf eine verstärkte Nachfrage aus China.
Zu den weiteren großen Gewinnern des Tages zählten Lenzing mit einem Plus von 6,0 Prozent und Voestalpine, die um 3,7 Prozent zulegen konnten. Dagegen bildeten die Aktien von DO&CO mit einem Minus von 1,2 Prozent das Schlusslicht im ATX.