17. April, 2025

Märkte

Wiener Aktienindex erholt sich nach US-Zollankündigungen: ATX verzeichnet Aufwärtstrend

Der Wiener Aktienmarkt erlebte am Dienstag eine bemerkenswerte Erholung und schloss den Handelstag mit einer deutlichen Kurssteigerung ab. Nach den jüngsten Rückschlägen, die insbesondere durch die Bekanntgabe neuer US-Zölle hervorgerufen worden waren, konnte der bedeutende österreichische ATX-Index um beachtliche 2,27 Prozent zulegen und erreichte damit einen Stand von 3.705,84 Punkten. Trotz dieser erfreulichen Entwicklung bleibt die Wochenbilanz weiterhin im negativen Bereich, mit einem Rückgang von beinahe elf Prozent gegenüber der Vorwoche. Auch der umfassendere ATX Prime verzeichnete einen Anstieg und schloss 2,38 Prozent höher bei einem Stand von 1.868,79 Punkten.

Hintergrund der jüngsten Marktschwankungen ist der anhaltende Zollkonflikt zwischen den USA und China. Der amerikanische Präsident Donald Trump zeigte sich entschlossen und kündigte an, dass zusätzliche Zölle verhängt werden, sollte China seine verhängten Gegenzölle nicht zurückziehen. Trump äußerte sich zugleich optimistisch, was die Aussichten auf ein Handelsabkommen betrifft, und berichtete, auf eine Kontaktaufnahme aus Peking zu warten.

Zu den großen Gewinnern im Bereich des Wiener Prime Segments zählten die Aktien des Luftfahrtzulieferers FACC, die um beachtliche zehn Prozent zulegten. Der Oberösterreichische Konzern profitiert von vorteilhaften Vertragsklauseln, die bewirken, dass eventuelle Einfuhrzölle von den Kunden getragen werden müssen. Dies unterstrich der CEO, Robert Machtlinger, in einer Stellungnahme.

Ebenfalls erfolgreich zeigte sich der Baustoffhersteller Wienerberger, dessen Aktien um 7,1 Prozent zulegten. Diese Entwicklung war einer positiven Bewertung durch die Analysten der Wiener Privatbank zu verdanken. Das Kursziel wurde aufgrund überzeugender Quartalszahlen auf 33,5 Euro angehoben und die Empfehlung auf "Kaufen" gesetzt.

AT&S, ein führender Hersteller von Leiterplatten, sah sich einer reduzierten Kurszielsetzung der Deutschen Bank gegenüber, das von 12 auf 11 Euro gesenkt wurde. Dennoch schloss der Aktienkurs mit einem Anstieg von 4,9 Prozent auf 11,94 Euro. Im technologischen Sektor konnte auch Frequentis mit soliden vorläufigen Jahreszahlen für 2024 überzeugen, die einen Umsatzanstieg von 12,4 Prozent auf 480,3 Millionen Euro sowie eine Verbesserung des EBIT um 20,5 Prozent auf 32,1 Millionen Euro aufwiesen. Die Aktien gewannen daraufhin drei Prozent.

Der Energiekonzern OMV verzeichnete einen leichten Kursgewinn von einem Prozent, obwohl im ersten Quartal 2025 ein deutlicher Rückgang in der Öl- und Gasproduktion festzustellen war. Im Gegensatz dazu mussten Semperit-Aktien einen leichten Rückgang von 0,3 Prozent hinnehmen, nachdem die Erste Group ihr Kursziel geringfügig senkte. Bawag konnte im Prime Segment nicht überzeugen und schloss mit einem Verlust von 1,4 Prozent ab, da die Aktien am Dienstag ex-Dividende gehandelt wurden. Besonders stark unter Druck gerieten die Aktien von Pierer Mobility, die um 9,8 Prozent nachgaben.