29. November, 2024

Reichtum

Wiederentdecktes Klimt-Meisterwerk erzielt Mindestschätzpreis – Provenienz dämpft Bieterinteresse

Wiederentdecktes Klimt-Meisterwerk erzielt Mindestschätzpreis – Provenienz dämpft Bieterinteresse

Ein lange als verschollen geglaubtes Gemälde von Gustav Klimt wurde kürzlich für den unteren Schätzwert versteigert, da die Zweifel bezüglich der Eigentumsverhältnisse während der Nazi-Zeit die Bieteraktivitäten merklich einschränkten.

Das 1917 entstandene "Porträt Fräulein Lieser" von Klimt kam in der Wiener Kinsky Auktionshaus unter den Hammer und wechselte für 30 Millionen Euro den Besitzer. Ein nicht näher identifizierter Bieter aus Hongkong ersteigerte das Werk zum unteren Ende der im Vorfeld angesetzten Bewertung von 30 bis 50 Millionen Euro. Damit blieb der Verkaufspreis deutlich hinter der im Juni bei Sotheby's London erzielten Rekordsumme von 108 Millionen Dollar für ein anderes Klimt-Portrait zurück - einschließlich der Auktionsgebühren.

Die Vorsicht der Bieter spiegelte die komplexe Historie des Kunstwerks wider, das während der nationalsozialistischen Besatzung in Österreich Eigentumswechsel erfuhr. Diese Befangenheit schien sich letztlich auf den finalen Preis auszuwirken, trotz der herausragenden kunsthistorischen Bedeutung des Gemäldes.

Angesichts der Sensitivität, die Provenienzfragen bei Kunstversteigerungen inzwischen einnehmen, bestätigt der Ausgang dieser Auktion die Bedeutung transparenter Eigentumsgeschichten. Für Sammler sind nicht nur die ästhetische Wertigkeit und die Meisterschaft des Künstlers entscheidend, sondern ebenso die lückenlose Nachvollziehbarkeit der Herkunft eines Kunstwerkes.