23. September, 2024

Märkte

Wiederaufleben am deutschen Aktienmarkt: DAX nähert sich der 19.000-Punkte-Marke

Wiederaufleben am deutschen Aktienmarkt: DAX nähert sich der 19.000-Punkte-Marke

Die deutschen Anleger haben am Montag nach den jüngsten Gewinnmitnahmen wieder Vertrauen gefasst und zugegriffen. Trotz schwacher Stimmungsdaten aus der heimischen Industrie konnte der DAX den Handelstag mit einem Plus von 0,68 Prozent bei 18.846,79 Punkten beenden. Der Leitindex näherte sich damit erneut der wichtigen 19.000-Punkte-Marke, die er erst am Donnerstag nach einer deutlichen Zinswende in den USA überschritten hatte.

Im Fokus stand erneut das Ringen zwischen den größten Aktionären der Commerzbank. Während der Bund weiterhin eine Übernahme durch die italienische Unicredit ablehnt, hat diese ihren Anteil jedoch weiter erhöht. Der MDAX der mittelgroßen deutschen Unternehmen legte ebenfalls zu und schloss mit einem Plus von 0,56 Prozent bei 25.996,06 Zählern.

Auch an den internationalen Börsenplätzen zeigten sich positive Tendenzen. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verbuchte ein Plus von 0,3 Prozent, der Schweizer SMI legte ebenfalls leicht zu, und der britische FTSE 100 verabschiedete sich mit einem moderaten Plus aus dem Handel. In den USA notierte sowohl der Dow Jones Industrial als auch der technologielastige Nasdaq 100 zum europäischen Handelsende leicht fester.

Marktbeobachter Andreas Lipkow kommentierte, dass die schlechten Konjunkturnachrichten aus der Eurozone die deutschen Aktien kaum beeinträchtigten. Die im September stark gefallene Unternehmensstimmung im Euroraum bestätigte zwar die bestehenden Konjunktursorgen, gleichzeitig sehen Experten jedoch auch Potenzial für weitere Zinssenkungen durch die Europäische Zentralbank (EZB).

Die UBS warnte angesichts derzeitiger Kursrekorde vor einer unsicheren Stimmung, die auf wackeligen Beinen stehe. Laut UBS-Experte Mark Haefele werde das Zeitfenster, um das Portfolio auf Zinssenkungen auszurichten, immer kleiner. Neben konjunktureller Unsicherheit und geopolitischen Konflikten könnten die nahenden US-Wahlen zusätzliche Verunsicherung bei Investoren auslösen.

Die Commerzbank stand im DAX mit einem Minus von 5,7 Prozent am Schluss des Handelstages. Die Unicredit hatte ihren Anteil erhöht, während der Bund seine Unterstützung für die Unabhängigkeit der Frankfurter Großbank bekräftigte. Die Übernahmefantasie um die Commerzbank erhielt somit erneut einen Dämpfer, obwohl Unicredit die behördliche Erlaubnis beantragte, ihren Anteil auf bis zu 29,9 Prozent zu steigern.

Die Aktien von BASF verloren 1,9 Prozent und schalteten nach einer Gewinnserie in der Vorwoche in den Konsolidierungsmodus. Dagegen führte Zalando die DAX-Gewinnerliste mit einem Plus von 3,2 Prozent an, nachdem die kanadische Bank RBC ein Kursziel von 42 Euro ausgegeben hatte.

Im MDAX konnte sich Scout24 nach der Ankündigung von Aktienrückkäufen um 2,5 Prozent verbessern, wohingegen Aurubis mit einem Rückgang von rund 10 Prozent das Schlusslicht bildete. Vorläufige Quartalszahlen des Kupferkonzerns enttäuschten die Erwartungen.

Im SDAX verloren die Aktien von Borussia Dortmund nach einer Niederlage gegen den VfB Stuttgart um 3,5 Prozent. Der Euro sank auf 1,1126 US-Dollar, während der Rentenindex Rex um 0,15 Prozent auf 127,30 Punkte stieg und die Umlaufrendite von 2,16 Prozent auf 2,14 Prozent fiel. Der Bund-Future gewann 0,36 Prozent auf 134,70 Punkte.