Die milliardenschweren Hilfen der EU für die Ukraine könnten Nachteile für europäische Unternehmen mit sich bringen, warnt die heimische Bauindustrie. Aus diesem Grund fordert sowohl die deutsche als auch die europäische Bauindustrie, dass Ausschreibungen für Wiederaufbauprojekte, die mit Hilfe der Ukraine-Hilfen finanziert werden, nur für Unternehmen aus der EU sowie aus Staaten, die ebenfalls Hilfen bereitstellen, zugänglich sein sollten. Alexander Tesche vom Hauptverband der Deutschen Bauindustrie betonte die Wichtigkeit, dass Gelder nach Kriterien wie Qualität, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit vergeben werden.
Der Verband äußerte Bedenken, dass Unternehmen aus Ländern wie der Türkei oder Indien bei der Vergabe von Aufträgen für den Wiederaufbau der Ukraine bevorzugt werden könnten. Grund dafür sei, dass sie in der Lage wären, deutlich günstigere Angebote abzugeben. Dies liege unter anderem daran, dass diese Unternehmen nicht die Sozial- und Umweltstandards der EU umsetzen. Um faire Wettbewerbsbedingungen für europäische Unternehmen sicherzustellen, fordert die Bauindustrie daher, dass Aufträge nur an Unternehmen vergeben werden sollten, die sich an die hohen Standards der EU halten.
Die EU-Kommission plant, in den nächsten Jahren weitere Milliardenhilfen für die Ukraine bereitzustellen, um unter anderem den Wiederaufbau des Landes zu unterstützen. Für den Zeitraum von 2024 bis 2027 sollen insgesamt bis zu 50 Milliarden Euro für Zuschüsse und Darlehen zusammenkommen.