Bilfinger kann beeindruckende Zahlen vorlegen: Der Auftragseingang stieg um 31 Prozent auf 1,34 Milliarden Euro. Der Umsatz kletterte um 15 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro. Hauptgrund für diesen Anstieg ist die im April erfolgte Übernahme des niederländischen Industriedienstleisters Stork. Ohne diesen strategischen Zukauf hätte das Umsatzplus lediglich bei zwei Prozent gelegen.
Verbesserte Profitabilität erfreut Anleger
Nicht nur der Umsatz, auch die Profitabilität konnte gesteigert werden. Die operative Umsatzrendite, gemessen an der Ebita-Marge, erhöhte sich von 5,1 Prozent im Vorjahr auf nun 6,0 Prozent.
Dies zeigt, dass die Integration von Stork nicht nur Umsatzwachstum bringt, sondern auch Effizienzgewinne. Bilfinger bestätigte zudem seine Prognose für das Gesamtjahr, was zusätzliches Vertrauen bei Investoren schafft.
Tödliches Unglück belastet das Unternehmen
Doch es gibt auch düstere Nachrichten: In den USA stürzte ein Fähranleger ein, wobei sieben Menschen ums Leben kamen. Die Bilfinger-Tochter Centennial war am Bau dieser Anlage beteiligt. Die Ursache des Unglücks wird derzeit von den Behörden untersucht, und Centennial unterstützt die Ermittlungen. Bisher gibt es keine neuen Erkenntnisse oder Hinweise auf eine direkte Verantwortung des Unternehmens.
Aktienkurs unter Druck
Die Tragödie hat auch finanzielle Auswirkungen. Nach Bekanntwerden des Unglücks verlor die Bilfinger-Aktie zeitweise 15 Prozent an Wert. Investoren reagieren sensibel auf mögliche Risiken durch Haftungsfragen und Imageverlust.
Herausforderung: Wachstum und Verantwortung
Der Zukauf von Stork zeigt, wie strategische Übernahmen das Wachstum befeuern können. Doch das Unglück in den USA unterstreicht die Bedeutung von Sicherheitsstandards und Unternehmensverantwortung.
Bilfinger steht nun vor der Aufgabe, das Vertrauen von Kunden und Investoren zu erhalten und gleichzeitig seine Wachstumsstrategie fortzusetzen. Die kommenden Monate werden zeigen, ob das Unternehmen diesen Balanceakt meistern kann.