03. Dezember, 2024

Cryptos

Wie Philipp Schröder und Capinside in den Strudel gerieten

Philipp Schröder, bekannt für sein Climate-Tech Startup, steht nun im Zentrum eines Rechtsstreits um ein gescheitertes Kryptoprojekt, das Anleger viel Geld kostete.

Wie Philipp Schröder und Capinside in den Strudel gerieten
Philipp Schröder steht im Rampenlicht rechtlicher Untersuchungen, nachdem das von ihm beworbene Kryptoprojekt Invao scheiterte und Investoren hohe Verluste erleiden mussten.

In der glitzernden Welt der Krypto-Investitionen sind die Fallstricke oft ebenso groß wie die Verlockungen. Ein aktuelles Beispiel bietet der Fall um die Krypto-Anleihe von Invao, die nun juristische Nachwehen für die beteiligten Promotoren, darunter Philipp Schröder, mit sich bringt.

Was als lukratives Investment angepriesen wurde, könnte nun zu einem bedeutenden rechtlichen und finanziellen Desaster führen.

Verführerische Versprechen und deren Folgen

Philipp Schröder, einst eine Ikone der deutschen Startup-Szene und bekannt durch seine Gründung des Climate-Tech Unternehmens 1Komma5Grad, geriet durch die Werbung für das mittlerweile bankrotte Kryptoprojekt Invao in die Schlagzeilen.

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Über seine Plattform Capinside, die er vor seiner Zeit bei 1Komma5Grad ins Leben rief, wurde kräftig die Werbetrommel für den Ivo-Token gerührt.

Capinside, konzipiert als Schnittstelle zwischen Fondsanbietern und Investoren, vermarktet gewöhnlich Fondsinformationen und -leistungen.

Doch im Falle von Invao ging Schröder einen Schritt weiter und präsentierte den Ivo-Token in Podcasts und Webinaren als bahnbrechende Investitionsmöglichkeit. Aussagen, die sich später als falsch herausstellen sollten, etwa die Behauptungen über die Zulassung des Tokens in Deutschland und dessen Handelbarkeit an einer Londoner Börse, zogen rechtliche Aufmerksamkeit auf sich.

Rechtliche Implikationen eines umstrittenen Marketings

Die Anwaltskanzlei von Lutz Tiedemann, spezialisiert auf Bank- und Kapitalmarktrecht, hebt hervor, dass die Beteiligung an derartigen Marketingaktionen erhebliche rechtliche Risiken birgt.

Sollten Schröder oder Capinside als Finanzvermittler agiert haben, könnten sie persönlich haftbar gemacht werden für die Schäden, die durch die Investitionen entstanden sind. Dies folgt einer deutschen Rechtsprechung, die bereits prominente Fälle sah, in denen Werbeträger für fehlerhafte Anlageprodukte zur Rechenschaft gezogen wurden.

Die Risiken des Krypto-Marketings

Der Fall von Invao unterstreicht das beträchtliche Risiko, das mit dem Vertrieb und der Bewerbung von Kryptowährungen verbunden ist.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Anlageformen sind Krypto-Investitionen oft volatil und rechtlich noch nicht vollständig erschlossen. Prominente wie Philipp Schröder, die ihre Glaubwürdigkeit in solche Projekte einbringen, setzen sich dem Risiko aus, für das Versagen dieser Investitionen verantwortlich gemacht zu werden.

Trotz Behauptungen über die Legalität und Handelbarkeit des Ivo-Tokens auf einer Londoner Börse entpuppen sich diese als unzutreffend, was rechtliche Konsequenzen nach sich zieht.

Persönliche Verluste und öffentliche Reaktionen

Schröder selbst bezeichnet sich in Reaktion auf die Entwicklungen als „selbst Geschädigter“, der ebenfalls finanzielle Verluste hinnehmen musste.

Die aktuelle Geschäftsführung von Capinside, die die Plattform von Schröder übernommen hat, hält sich bedeckt und verweist auf die Nicht-Beteiligung der aktuellen Führung bei den damaligen Entscheidungen.

Zukünftige Vorsichtsmaßnahmen und Branchenstandards

Der Fall zeigt die Notwendigkeit für strengere Due-Diligence-Prüfungen und transparente Kommunikation in der Kryptobranche. Anleger und Verbraucherschützer fordern nun mehr Klarheit von den Plattformen, die in den Kryptomarkt investieren, und eine bessere Regulierung der Werbepraktiken in diesem hochspekulativen Feld.

In einer Branche, die so schnell wächst wie die der Kryptowährungen, sind die Grenzen zwischen ambitioniertem Marketing und irreführender Werbung oft verschwommen. Der Fall Invao mag nur die Spitze des Eisbergs sein und eine Welle weiterer rechtlicher Prüfungen und Forderungen nach mehr Transparenz und Verantwortlichkeit in der Krypto-Welt nach sich ziehen.