Die neue Waffe gegen Deepfakes
Deepfakes, Phishing-Attacken und Identitätsdiebstahl haben durch die zunehmende Verfügbarkeit von KI-Tools ein neues Ausmaß erreicht.
Das Londoner Fintech Keyless hat sich diesem Problem verschrieben und bietet eine innovative Authentifizierungslösung auf Basis biometrischer Daten an.
Mit einer Finanzierungsrunde in Höhe von zwei Millionen Dollar will das Unternehmen seine globale Präsenz weiter ausbauen.
Die Technologie hinter Keyless
Keyless setzt auf biometrische Authentifizierung, um Zugänge zu Online-Banking-Portalen, Krypto-Plattformen und Gaming-Diensten zu sichern. Nutzer können sich mit einem kurzen Blick in die Kamera ihres Smartphones oder Computers identifizieren, ohne dass ihre personenbezogenen Daten gespeichert werden.
Die KI-basierte Software prüft dabei, ob es sich tatsächlich um einen realen Nutzer oder einen Täuschungsversuch, wie eine Maske oder ein Deepfake, handelt.
„Unsere Technologie arbeitet so, dass sie keine sensiblen Daten speichert, sondern biometrische Merkmale in einem verschlüsselten Format verarbeitet. Das macht uns nicht nur sicherer, sondern auch datenschutzfreundlicher“, erklärt Mitgründer Fabian Eberle.
Wachsender Markt für biometrische Authentifizierung
Die Finanzierungsrunde, angeführt von den Bestandsinvestoren Experian und Rialto, unterstreicht das Vertrauen in das junge Unternehmen. Auch prominente Branchenexperten wie der ehemalige N26-Manager Georg Hauer und der frühere Unicredit-CEO Alessandro Profumo haben sich dem Fintech als Berater angeschlossen.
Die Wachstumsaussichten sind beeindruckend: Laut Marktanalysen soll der globale Markt für biometrische Authentifizierung bis 2028 auf 315 Milliarden US-Dollar anwachsen.
„Wir stehen erst am Anfang eines riesigen Trends. Die Nachfrage steigt, da Unternehmen weltweit nach sichereren und benutzerfreundlicheren Authentifizierungslösungen suchen“, so Eberle.
Herausforderung Cyber-Kriminalität
Mit der Verbreitung von KI-Anwendungen wird Cyber-Kriminalität zunehmend komplexer. Keyless will nicht nur klassische Phishing-Angriffe abwehren, sondern auch die immer raffinierteren Methoden von Betrügern erkennen.
„Unsere KI-Modelle sind speziell darauf trainiert, Anomalien zu erkennen, die auf Deepfakes oder Manipulationsversuche hinweisen. Dadurch können wir Unternehmen schützen, bevor ein Schaden entsteht“, erklärt Eberle.
Expansion in Europa und Nordamerika
Das frische Kapital will Keyless vor allem nutzen, um seine Präsenz in Nordamerika und Europa auszubauen. In der DACH-Region zählt das Unternehmen bereits Neobanken und führende Krypto-Plattformen zu seinen Kunden. Konkrete Namen wollte Eberle jedoch nicht nennen.
Im Jahr 2024 konnte Keyless einen Umsatz im einstelligen Millionenbereich erzielen – eine beachtliche Leistung für ein Startup, das erst vor sechs Jahren gegründet wurde. Der nächste Schritt soll nun die Etablierung in weiteren internationalen Märkten sein.
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