Dienstwagen als geldwerter Vorteil – ein Überblick
Firmenwagen zählen in Deutschland zu den begehrtesten Zusatzleistungen. Doch wer seinen Dienstwagen auch privat nutzt, muss diesen geldwerten Vorteil versteuern.
Hierbei können Nutzer zwischen der Ein-Prozent-Methode und der Fahrtenbuchregelung wählen. Die Entscheidung beeinflusst, wie hoch die monatliche Steuerlast ausfällt.
Die Ein-Prozent-Methode: Einfach, aber nicht immer günstig
Die Ein-Prozent-Methode gilt als unkomplizierte Lösung. Dabei wird pauschal ein Prozent des Bruttolistenpreises des Fahrzeugs für private Nutzung angesetzt. Für Fahrten zur Arbeit kommen 0,03 Prozent des Listenpreises pro Kilometer einfacher Strecke hinzu.
Ab 2025 werden die Auflagen für Hybridfahrzeuge jedoch strenger: Der Steuervorteil greift nur noch, wenn der CO₂-Ausstoß maximal 50 Gramm pro Kilometer beträgt oder das Fahrzeug eine elektrische Reichweite von 80 Kilometern bietet.
Praxisbeispiel:
Eine Wirtschaftsprüferin mit einem 40.000-Euro-Diesel zahlt 400 Euro für die private Nutzung und 240 Euro für den Arbeitsweg (20 Kilometer einfacher Weg). Die Gesamtbelastung: 640 Euro pro Monat. Hybrid- und Elektrofahrzeuge werden hingegen mit reduzierten Sätzen von 0,5 Prozent bzw. 0,25 Prozent berücksichtigt.
Einzelbewertung: Attraktiv für Homeoffice-Nutzer
Wer häufig im Homeoffice arbeitet, kann mit der Einzelbewertung sparen. Statt monatlicher Pauschalen werden nur tatsächlich gefahrene Tage berechnet. Bei maximal 180 Arbeitstagen im Jahr und 20 Kilometern einfacher Strecke ergibt sich eine monatliche Steuerlast von 533 Euro – ein Vorteil von 107 Euro gegenüber der Pauschalregelung.
Rückwirkend profitieren:
Wer zum Jahresende feststellt, dass er den Dienstwagen seltener genutzt hat, kann rückwirkend die Einzelbewertung beantragen. Arbeitnehmer sollten dies frühzeitig mit ihrem Arbeitgeber klären, um mögliche Steuererstattungen direkt zu erhalten.
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Das Fahrtenbuch: Präzise, aber aufwendig
Für Nutzer, die ihren Dienstwagen selten privat fahren, ist das Fahrtenbuch oft die günstigere Variante. Es berücksichtigt nur tatsächlich gefahrene private Kilometer und die anteiligen Fahrzeugkosten.
Praxisbeispiel:
Ein Fahrzeug mit Betriebskosten von 0,27 Euro pro Kilometer und 1.000 privat gefahrenen Kilometern verursacht einen geldwerten Vorteil von nur 270 Euro im Jahr. Voraussetzung ist jedoch eine lückenlose Dokumentation, die sämtliche Fahrten detailliert aufzeichnet.
Wann lohnt sich das Fahrtenbuch?
Die Methode ist vor allem für jene geeignet, die ihren Wagen überwiegend dienstlich nutzen. Allerdings müssen Nutzer alle Kosten wie Reparaturen, Benzin, Versicherung und Kfz-Steuer dokumentieren. Für abgeschriebene Fahrzeuge oder niedrige Laufkosten bleibt das Fahrtenbuch ebenfalls attraktiv.