22. April, 2025

Wirtschaft

150 Millionen Euro Kosten durch den Dieselskandal?

Die juristische Aufarbeitung des Dieselskandals belastet Continental mit geschätzten 150 Millionen Euro, während das Unternehmen mit Sparprogrammen und einer strategischen Neuausrichtung ringt.

150 Millionen Euro Kosten durch den Dieselskandal?
Continental steht vor finanziellen Herausforderungen, da die Kosten für die Aufarbeitung des Dieselskandals bereits 150 Millionen Euro erreicht haben.

Inmitten von Sparmaßnahmen und dem anstehenden Umbau der Unternehmensstruktur sieht sich der Automobilzulieferer Continental mit einer neuen finanziellen Bürde konfrontiert: Die rechtliche Aufarbeitung des Dieselskandals verschlingt enorme Summen, die kritische Investitionen in die Zukunftstechnologien gefährden könnten.

Quelle: Eulerpool

Tiefe juristische Verstrickungen

Seit dem Auffliegen des Dieselskandals im Jahr 2015 hat sich die rechtliche Landschaft für viele deutsche Automobilzulieferer, darunter Continental, erheblich verdichtet. Continental steht unter besonderem Druck, da es erst 2019 in das Visier der Ermittler geriet.

Die damit verbundenen Rechtskosten belaufen sich nun auf rund 150 Millionen Euro, was sogar die Vorbelastungen der Branchenkollegen Bosch und ZF übersteigt.

Quelle: Eulerpool

Vergleich mit anderen Fällen

Im Vergleich zu Bosch und ZF, die schnell mit den Behörden kooperierten und entsprechende Strafen zahlten, hat Continental einen steinigeren Weg hinter sich.

Untersuchungskosten überschatten Unternehmensfortschritte: Während Continental in transformative Technologien investieren möchte, verschlingen die enormen Rechtskosten wichtige Ressourcen.

Die anfänglichen internen Untersuchungen durch die Kanzlei Noerr im Jahr 2015 schienen die Unternehmensspitze zu entlasten, wurden jedoch später von der Staatsanwaltschaft Hannover als unzureichend betrachtet.

Eine zweite Untersuchungswelle

Angesichts neuer Erkenntnisse über die Beteiligung von Continental an den Dieselmanipulationen führten die darauffolgenden Ermittlungen zu einer umfassenderen und kostspieligeren juristischen Überprüfung durch die Kanzleien Skadden Arps und Knauer.

Quelle: Eulerpool

Diese umfassendere Untersuchung bestätigte zwar im Wesentlichen die Ergebnisse der ersten, verursachte jedoch erhebliche Kosten.

Finanzielle und operative Herausforderungen

Die hohen Rechtskosten fallen in eine Zeit, in der Continental dringend finanzielle Mittel benötigt, um in transformative Technologien zu investieren und die Rentabilität zu verbessern.

Die Abspaltung der Automotive-Sparte und der damit verbundene finanzielle Aufwand verschärfen die Situation weiter.

Spannungen im Aufsichtsrat

Die enormen Kosten und deren Auswirkungen auf die Unternehmensstrategie sorgen für Spannungen im Aufsichtsrat. Insbesondere die Frage, inwieweit Vitesco, eine ausgegliederte Tochtergesellschaft, für Teile der Kosten aufkommen könnte, bleibt ein Streitpunkt.