16. Oktober, 2024

Wirtschaft

Wie der britische Finanzminister tiefere Pensionsinvestitionen anstrebt

Wie der britische Finanzminister tiefere Pensionsinvestitionen anstrebt

Der aktuelle Haushaltsplan und die Pensionsüberprüfung wirft die Frage auf, wie es dem britischen Finanzminister gelingen kann, mehr Investitionen aus den britischen Pensionsplänen in das eigene Land zu lenken und dabei zusätzliche Steuereinnahmen von Rentnern und Sparern zu generieren.

Bereits seit einiger Zeit arbeitet die Regierung daran, Pensionen als Finanzierungsquelle für Investitionen im Vereinigten Königreich zu nutzen. In meiner Rolle als Pensionsminister im Jahr 2021 war ich Teil der Produktive Finanz-Arbeitsgruppe, die gemeinsam mit der Bank of England, dem Finanzministerium, der Financial Conduct Authority (FCA) und dem Ministerium für Arbeit und Pensionen Berichte erstellte, um dieses Ziel zu verfolgen.

Hieraus entwickelte sich der Long Term Asset Fund sowie das Mansion House Abkommen, das vorsieht, dass Pensionsfonds bis 2030 fünf Prozent ihrer Standardfonds in nicht börsennotierte britische Aktien investieren. Rachel Reeves sieht darin jedoch keinen ausreichenden Fortschritt.

Eine Option, die sie bereits zuvor in Erwägung gezogen hat, wäre, diesen Pensionsfonds einen bestimmten Investitionsprozentsatz in britische produktive Finanzanlagen vorzuschreiben. Dies ist zwar umstritten und könnte gegen die treuhänderische Pflicht verstoßen, wäre jedoch ein letzter Ausweg.

Ein weiterer Ansatz könnte Steuervergünstigungen umfassen. So könnte der steuerfreie Auszahlungsbetrag von derzeit 25 Prozent des Pensionswertes an eine Investition in britische produktive Anlagen geknüpft werden, oder Pensionsgelder könnten bei fehlendem Investment in britische Projekte sogar erbschaftsteuerpflichtig werden.

Ebenso könnten Investitionen aus Isas einer ähnlichen Regelung unterworfen sein: Ohne ausreichende Investition in britische Assets drohen Abgaben beim Verkauf.

Darüber hinaus könnten regulatorische Anpassungen wie der Transfer der FCA-Zuständigkeit für Pensionen auf die Pensionsregulierer oder die Einführung australischer Erfolgstabellen weitere Anreize schaffen.