Boykott als Investmentstrategie?
In Supermärkten weltweit drehen Konsumenten US-Produkte um – ein stiller Protest gegen die Wirtschaftspolitik von Donald Trump. Nun findet dieser Trend seinen Weg an die Börsen.
Anleger, die sich von US-Aktien trennen wollen, stehen jedoch vor einer Herausforderung: Der US-Markt dominiert viele Indizes, darunter den MSCI World mit 72 Prozent. Wer Alternativen sucht, muss gezielt umschichten.
Europäische Alternativen zu US-Konzernen
Einige Aktien lassen sich problemlos ersetzen:
- Roche statt Eli Lilly – Die Schweizer Pharmafirma investiert Milliarden in die Entwicklung neuer Medikamente, darunter Abnehmspritzen.
- Henkel statt Procter & Gamble – Der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern setzt auf europäische Märkte und hat renditeschwache US-Geschäfte abgestoßen.
- Airbus statt Boeing – Während Boeing mit Produktionsproblemen kämpft, profitiert Airbus von der Aufrüstung in Europa.
- Reckitt Benckiser statt Colgate-Palmolive – Das britische Unternehmen wächst mit Marken wie Durex und Nurofen stärker als sein US-Konkurrent.
- Infineon statt Nvidia – Der deutsche Chip-Hersteller sichert sich Marktanteile in der Autoindustrie und profitiert von Investitionen aus China.
Eine Frage der Gewichtung
Investoren, die Indexfonds nutzen, sollten überlegen, ob sie den MSCI World meiden und stattdessen stärker auf europäische Indizes wie den Euro Stoxx 50 setzen. ETF-Anbieter wie Amundi aus Frankreich bieten Alternativen mit geringerer US-Abhängigkeit.
Ist der Trend nachhaltig?
Ob der politische Protest langfristige Auswirkungen auf den Markt hat, bleibt unklar. Während US-Tech-Giganten wie Tesla unter Druck stehen, konnte der europäische Automobilsektor zuletzt zulegen. Renault beispielsweise steigert seinen Gewinn, während Tesla mit rückläufigen Verkaufszahlen kämpft.
Für Anleger gilt: Wer US-Werte aus dem Depot streichen will, findet Alternativen – muss aber genau hinschauen, um langfristig solide Renditen zu sichern.
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