In einer Welt, in der US-amerikanische Produkte eine zentrale Rolle im Alltag vieler Menschen spielen, zeigt eine neue repräsentative YouGov-Umfrage bemerkenswerte Veränderungen in der Verbraucherhaltung der Deutschen. Mehr als die Hälfte der Befragten in Deutschland äußerte Bedenken, weiterhin amerikanische Waren zu erwerben, sollte es zu einem Zollstreit kommen. Dies wirft Fragen über die zukünftige Beziehung zwischen deutschen Verbrauchern und dem amerikanischen Markt auf. Dabei nennt die Mehrheit der Teilnehmer politische Gründe als Hauptmotiv für einen möglichen Boykott amerikanischer Produkte. Ganze 48 Prozent der Befragten möchten aus politischen Überzeugungen heraus die USA boykottieren, während 44 Prozent nicht bereit sind, höhere Preise im Zuge zollbedingter Erhöhungen zu akzeptieren. Allerdings zeigt sich auch eine gegenteilige Haltung, da 9 Prozent der Umfrageteilnehmer entschlossen sind, amerikanische Produkte weiterhin zu kaufen, und 25 Prozent dies zumindest für wahrscheinlich halten. Ein nicht unerheblicher Anteil derjenigen, die sich für den Kauf von US-Produkten aussprechen, gibt an, Schwierigkeiten zu haben, genau zu differenzieren, welche Produkte tatsächlich aus den USA stammen. Darüber hinaus empfinden 22 Prozent dieser Gruppe einen individuellen Boykott als ineffektiv. Die Umfrage deutet auch darauf hin, dass Reisewünsche beeinflusst werden könnten: Nur ein Viertel der Befragten plant sicher einen Urlaub in den USA, während 37 Prozent dies für unwahrscheinlich halten. Ein vollständiger Verzicht auf US-Unternehmen bleibt hypothetisch, würde jedoch weit über den Einzelhandel hinaus reichen und bedeutsame Einschnitte in der digitalen und medialen Welt verlangen, etwa durch den Verzicht auf Dienste wie Google, Instagram, WhatsApp, Netflix oder Amazon. Wie realistisch diese theoretische Abkehr im Alltag umsetzbar wäre, bleibt offen.
Wirtschaft
Widerstand gegen amerikanische Produkte in Deutschland wächst
