Die Untersuchung des Absturzes eines Frachtflugzeugs in Litauen, das im Auftrag von DHL Group von Leipzig nach Vilnius unterwegs war, erlangt neue Dynamik, da die Auswertung der Black Box entscheidende Erkenntnisse liefern könnte. Die litauischen Behörden haben bekannt gegeben, dass der Flugschreiber und Stimmenrekorder der Swift-Air-Maschine zur Analyse nach Deutschland geschickt werden. Diese Geräte, die als unverzichtbares Werkzeug bei der Unfallermittlung gelten, könnten zur Klärung der Absturzursache beitragen. Bisher gibt es keine Beweise für einen Sabotageakt. Der Absturz der Maschine, bei dem ein Crewmitglied ums Leben kam und drei weitere verletzt wurden, ereignete sich kurz vor der geplanten Landung in der Nähe des Flughafens Vilnius in einem Wohngebiet. Die Ermittlungen vor Ort laufen auf Hochtouren: Trümmerteile werden von Experten untersucht und die Informationen der Black Box sollen mit diesen Erkenntnissen verglichen werden. Internationale Experten aus Deutschland, Spanien und den USA sind zur Unterstützung vor Ort eingetroffen. Erste Untersuchungen und Befragungen haben keine Anzeichen für ungewöhnliche Vorkommnisse oder äußere Einflüsse gezeigt, wie Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas mitteilte. Dennoch wird in alle Richtungen ermittelt, auch um mögliche Verbindungen zu früheren Sicherheitswarnungen bezüglich leichterer Brandsätze über Frachtwege zu prüfen. Die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock fordert eine umfassende Aufklärung des Vorfalls und bestätigte parallel laufende Ermittlungen in Deutschland und Litauen. Im Licht der ARD-Diskussion über die mögliche Beteiligung Russlands schloss der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, ein solches Szenario nicht aus und bestätigte die laufenden Ermittlungen in alle Richtungen.