Die Entscheidung von Präsident Donald Trump, die USA aus der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zurückzuziehen, hat einen Sturm internationaler Kritik ausgelöst. Die WHO warnte, dass der Verlust ihres größten Geldgebers, der in den Jahren 2022-2023 rund 1,3 Milliarden Dollar beigetragen hat, die globale Gesundheitssicherheit gefährden könnte. Projekte zur Bekämpfung von Krankheiten wie HIV, Polio, Ebola und des kürzlich ausgebrochenen Marburg-Virus laufen Gefahr, erheblich eingeschränkt zu werden.
Die Vereinten Nationen betonten die historische Zusammenarbeit, die Krankheiten wie Pocken besiegt und Polio nahezu ausgerottet hat. Spannungen zwischen den USA und der WHO sind nicht neu, jedoch ist Trumps aktuelle Entscheidung ein beispielloser Schritt, der innerhalb eines Jahres die Neuausrichtung der WHO-Finanzierung erfordert. Traditionelle Geldgeber wie Deutschland und Frankreich könnten aufgrund ihrer finanziellen Lage an ihre Grenzen stoßen. Der früher amtierende Generaldirektor Anders Nordström äußerte sich zuversichtlich, dass asiatische und nahöstliche Länder mehr Verantwortung übernehmen könnten.
Das chinesische Außenministerium betonte die Notwendigkeit, die WHO zu stärken. Auch die Europäische Union forderte die USA auf, ihre Entscheidung zu überdenken und appellierte an die Mitglieder, ihr Engagement zu verstärken.
Während ihres Aufenthalts in Tansania koordiniert WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus die Reaktion auf den Ausbruch des Marburg-Virus. Trotz langanhaltender Kritik an der WHO, die ihm zufolge zu nachgiebig gegenüber der chinesischen Regierung handelt, bleibt Trumps Entscheidung umstritten.
Nina Schwalbe von Spark Street Advisors bemerkte, dass die Maßnahmen des Präsidenten sofortige finanzielle Lücken verursachen könnten, insbesondere da die USA der WHO rückwirkend zahlen. Die Gates Foundation bekräftigte ihre Unterstützung und forderte die USA auf, die Kapazitäten der WHO zur Bewältigung globaler Gesundheitsherausforderungen nicht zu schwächen.