28. September, 2024

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White Sox Saison am Tiefpunkt: Ein Rekord, den keiner wollte

White Sox Saison am Tiefpunkt: Ein Rekord, den keiner wollte

Die Saison der Chicago White Sox kann wohl nur als Tiefschlag der Extraklasse bezeichnet werden. Lediglich Pitcher Garrett Crochet blieb von der allgemeinen Misere verschont. Der Rest der Mannschaft erlebte ein Jahr voller Niederlagen, Enttäuschungen und Scham. Mit 121 Niederlagen haben die White Sox nun einen traurigen Rekord in der Major League Baseball aufgestellt. Nach einer 4-1-Niederlage gegen die Detroit Tigers am Freitagabend steht es fest: Keine moderne Baseball-Mannschaft hat jemals mehr Spiele in einer Saison verloren. Der Kommentator John Schriffen verkündete das offizielle Ende einer Saison des Scheiterns mit den Worten: "Das ist Niederlage 121, und die White Sox 2024 haben nun mehr Niederlagen als jedes andere Team in der modernen Baseball-Geschichte." Besonders hart traf es die Spieler, die eine Saison voller Misserfolge erleben mussten. Gavin Sheets, Second-Round-Draft-Pick von 2017, erklärte kürzlich, dass es vor allem die Spieler selbst seien, die ins Rampenlicht gerückt werden und die Verantwortung tragen. Sheets’ Vater, Larry, war Teil des 1988er Orioles-Teams, das 107 Spiele verlor – ein trauriger Vergleich, aber immer noch fern der 121 Niederlagen der aktuellen Sox. Die Saison begann mit einer 3-22-Bilanz und verschlimmerte sich in den Sommermonaten, als das Team 7-44 in Juli und August verzeichnete. General Manager Chris Getz musste schließlich die Verantwortung übernehmen. Getz, der vom Vorstandsvorsitzenden Jerry Reinsdorf den Auftrag erhielt, das Team schnell umzubauen, steckt nun in einem tiefen Loch. Er bewundert Dave Dombrowski, der die Detroit Tigers nach einer ähnlich desaströsen Saison von 119 Verlusten innerhalb von drei Jahren zur World Series führte. Reinsdorf selbst hat viel an Anerkennung eingebüßt. Unter seiner langjährigen Führung hat die Organisation Geld und Glaubwürdigkeit verloren. Die Fans, die zu den loyalsten in der Liga zählen, haben ihrer Frustration Luft gemacht, und die Zuschauerzahlen sind auf ein historisches Tief gesunken. Auch Geschäfte wie der familiengeführte Memorabilia-Shop Grandstand Sports haben stark unter der schlechten Leistung des Teams gelitten. Die Besitzer berichten von Verkaufszahlen, die sogar hinter die des COVID-Jahres zurückfallen. Dennoch bleibt ein kleiner Lichtblick: Die Nachfrage nach Aufnähern und Namen für Spielertrikots hielt den Laden zumindest teilweise am Laufen. Ex-Manager Ozzie Guillen, nunmehr Postgame-Show-Host, sprach vielen aus der Seele: "Es tut weh, das zu sehen." Nach einer kurzen Erfolgsserie im Jahr 2021, gefolgt von einem Absturz im folgenden Jahr, setzen viele nun auf eine Wende. Doch die Herausforderungen bleiben gewaltig. Das Team hat bis zum letzten Augenblick Verluste in Kauf nehmen müssen, und der Weg nach vorn ist von Unsicherheiten geprägt. Immerhin bleibt ein Funken Optimismus: Getz betonte, dass der Wiederaufbau eine Herausforderung sei, die er annehmen wolle. Doch vorerst bleibt der bittere Nachgeschmack einer Saison, die in die Geschichtsbücher der negativen Art eingehen wird. "Ist das eine Blamage? Wir sind darauf nicht stolz," so Getz. "Aber wir sind bereit, die Herausforderung anzunehmen."