In Missouri erregt ein Vorschlag zur Legalisierung von Sportwetten Aufmerksamkeit, der die Aussicht auf Millionen neuer Steuereinnahmen für Bildungseinrichtungen in Aussicht stellt. Sollten die Wähler zustimmen, könnten die Werbespots für spezielle Wettaktionen noch zunehmen. Diese Promotionen, bei denen Wettanbieter Guthaben in Form von „cashähnlichen“ Credits für Sportwetten vergeben, sollen jedoch weitgehend von der Steuer befreit sein, was die erhofften Mehreinnahmen für den Bildungsbereich eindämmt.
Das Maßnahmenpapier in Missouri ist Teil einer breiteren Diskussion unter Politikern über die Besteuerung der florierenden Sportwettenindustrie, die seit der Entscheidung des Obersten Gerichtshofs der USA im Jahr 2018 dramatisch gewachsen ist. Seither hat sich das ursprünglich auf Nevada beschränkte Glücksspiel auf 38 Bundesstaaten sowie Washington, D.C., ausgeweitet.
Experten wie Brent Evans, Professor für Finanzwissenschaften, weisen darauf hin, dass das Verständnis für eine angemessene Besteuerung der noch jungen Sportwettenbranche fehlt. Unterschiedliche Ansätze sind bereits in anderen Bundesstaaten zu beobachten, die ihre Steuerstrukturen überarbeitet oder angepasst haben. So variieren die Steuersätze zwischen 6,75 % in Staaten wie Iowa bis zu 51 % in New York. Der Unterschied wird durch steuerliche Abzugsmöglichkeiten für Promotionen noch verstärkt.
Missouri plant eine Steuer von 10 % auf Sportwetteneinnahmen, was unter dem nationalen Durchschnitt liegt. Durch Abzüge für „freies Spiel“ könnten Wettanbieter Monate erleben, in denen sie keine Steuern zahlen müssen. Das vorgeschlagene Gesetz in Missouri beschränkt jedoch die abziehbaren Promotion-Kosten auf 25 % aller Wetteinsätze, obwohl Prognosen zeigen, dass dieser Höchstwert wahrscheinlich nicht erreicht wird.
Jack Cardetti, Sprecher von Winning for Missouri Education, betont, dass der Vorschlag in Missouri sich an bewährten Modellen anderer Staaten orientiere, die erfolgreich funktionierten.