11. Oktober, 2024

Wirtschaft

Wetterkapriolen belasten deutsche Weinlese

Wetterkapriolen belasten deutsche Weinlese

Die diesjährige Weinernte in Deutschland fällt voraussichtlich merklich geringer aus als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden prognostiziert. Die Ernte wird auf weniger als 8,3 Millionen Hektoliter Weinmost geschätzt, was fast fünf Prozent weniger als 2023 bedeuten würde. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten fünf Jahre könnte der Einbruch sogar über sieben Prozent betragen.

Diese Vorhersage stützt sich auf Berichte einer ausgewählten Gruppe freiwillig teilnehmender Winzerinnen und Winzer. Zum Erhebungszeitpunkt Ende September war die Ernte in den 13 deutschen Weinanbaugebieten noch nicht flächendeckend beendet. Auch das Deutsche Weininstitut in Bodenheim rechnet in Kürze mit einer Bestätigung des Rückgangs.

Ursache für die Einbußen war das nasse Frühjahr, das die Ausbreitung von Pilzkrankheiten begünstigte. Weitere Extremwettereignisse wie Spätfröste, Hagel, Stürme und Starkregen erschwerten den Winzern die Arbeit. Besonders stark betroffen sind die Regionen Mosel, Baden, Franken, Saale-Unstrut, Ahr, Nahe, Württemberg und Sachsen. In den bedeutenden Weinbaugebieten Rheinhessen, Pfalz und Rheingau hingegen wird mit leicht steigenden Erträgen gerechnet.

Für den beliebten deutschen Riesling wird ein Rückgang der Erntemenge um etwa drei Prozent auf 1,87 Millionen Hektoliter erwartet. Noch drastischer sind die Einbußen bei Müller-Thurgau und Grauer Burgunder, wo jeweils ein Rückgang von über zehn Prozent prognostiziert wird. Die rote Rebsorte Blauer Spätburgunder könnte sogar einen Rückgang von über 14 Prozent auf 798.200 Hektoliter verzeichnen. Einzig beim Dornfelder rechnet man mit einem leichten Anstieg von gut zwei Prozent auf 692.500 Hektoliter.