25. November, 2024

Grün

Westminster setzt auf nachhaltige Wärmeversorgung: Innovatives Milliardenprojekt startet

Westminster setzt auf nachhaltige Wärmeversorgung: Innovatives Milliardenprojekt startet

Eine bahnbrechende Initiative zur Bereitstellung kohlenstoffarmer Wärme in Westminster, London, wurde kürzlich ins Leben gerufen und verspricht, einige der berühmtesten Gebäude der Stadt mit umweltfreundlicher Energie zu versorgen. Das Projekt sieht vor, Wärme aus innovativen Quellen wie der Londoner U-Bahn, der Themse oder speziell entwickelten "Wärme-Schiffen" zu nutzen, die die Wärme in thermischen Batterien speichern, um sie von einem nahegelegenen Kraftwerk zu transportieren.

Das geplante Netz aus Wärmerohren wird durch Westminster verlaufen und es bekannten Bauwerken wie dem britischen Parlament, der Downing Street und der National Gallery ermöglichen, auf eine kohlenstoffarme Wärmeversorgung umzustellen, ohne das äußere Erscheinungsbild dieser historischen Bauwerke zu beeinträchtigen. Diese Initiative gilt als eine der kostengünstigeren und effizienteren Strategien zur Dekarbonisierung von Heizsystemen innerhalb von sogenannten Wärme-Netzzonen in Großbritannien.

Der Plan wird vom Ministerium für Energiesicherheit und Netto-Null sowie dem Westminster Council vorangetrieben. Die South Westminster Area Network (Swan) Partnerschaft, bestehend aus den Wärmenetzentwicklern Hemiko und Vital Energi, leitet das Projekt und plant, binnen drei Jahren 100 Millionen Pfund zu investieren. Innerhalb eines Jahrzehnts sollen 500 Millionen Pfund und bis 2050 insgesamt 1 Milliarde Pfund in dieses ambitionierte Vorhaben fließen.

Obwohl noch unklar ist, welche Gebäude konkret an das Wärmenetz angeschlossen werden, deckt das Projekt das Herz Londons ab, einschließlich der Wahrzeichen wie des Parlaments, Whitehall und Westminster Abbey. Es erstreckt sich vom Grosvenor Bridge in Pimlico sowie der Victoria Station über die Temple Underground Station nahe der Strand und wird von St James Park umgrenzt. Dies ermöglicht es Bauwerken wie der Tate Britain und Somerset House, von der kohlenstoffarmen Wärme zu profitieren.

Mit dem Baubeginn im Jahr 2026 konzentriert sich das Projekt auf die Verlegung der Rohre in den Seitenstraßen, um die Wärme zu liefern. Die Initiatoren betonen, dass das Projekt jährlich 75.000 Tonnen Kohlendioxid einsparen, 500 Arbeitsplätze schaffen und die lokale Luftqualität durch die Reduzierung von Stickoxidemissionen aus Gasboilern verbessern wird.

Durch die Nutzung der Wärmeabfallquellen in der Region wird zudem die Abhängigkeit von importierten fossilen Brennstoffen verringert. Toby Heysham, Geschäftsführer von Hemiko, erläutert, dass die Wärmenetze Gebäude mit Wärmelieferanten über unterirdische isolierte Rohre verbinden, sodass keine zusätzlichen Wärmepumpen auf den oder an den Gebäuden erforderlich sind – ein wichtiger Vorteil im historischen Westminster.