In Washington werden aktuell drei Hauptgründe diskutiert, die gegen die Freigabe westlicher Waffen für Angriffe auf russische Ziele sprechen. Erstens wird der militärische Nutzen solcher Maßnahmen als gering eingeschätzt, da Russland seine Waffensysteme außerhalb der Reichweite westlicher Raketen verlagern kann. Zweitens benötigt Amerika selbst die fortschrittlichen ATACMS-Raketen, um seine eigene Sicherheit in Europa und Asien zu gewährleisten. Drittens besteht die Sorge, dass Russland als Vergeltung Iran dabei unterstützen könnte, amerikanische Stellungen im Nahen Osten anzugreifen.
Die Debatte zeigt klar, dass es nicht mehr nur um eine Verbesserung der Kampfkraft der Ukraine auf ihrem eigenen Staatsgebiet geht. Vielmehr dreht sich die Diskussion um den Einsatz westlicher Waffen für Angriffe auf russisches Territorium. Ein vollwertiger Kriegseintritt, wie von Putin behauptet, wäre das zwar nicht, doch könnte es die Bereitschaft Russlands zu Gegenmaßnahmen signifikant erhöhen.