Die Vereinigten Staaten äußerten im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen Besorgnis darüber, dass Russland möglicherweise kurz davor steht, ein nuklear bewaffnetes Nordkorea zu akzeptieren. Diese Entwicklung wurde von Moskau und Pjöngjang im Rahmen ihrer wachsenden Kooperation verteidigt. Russlands Außenminister Sergei Lawrow hatte bereits im September zu verstehen gegeben, dass Moskau die Denuklearisierungsfrage Nordkoreas als abgeschlossen betrachte – in Anerkennung der nuklearen Verteidigungsstrategie Pjöngjangs.
US-Botschafterin Linda Thomas-Greenfield warnte, Moskau könnte eine Kehrtwende vollziehen. So sei Russland möglicherweise weniger gewillt, Nordkoreas Nuklearwaffenentwicklungen zu kritisieren oder Sanktionen gegen das Regime zu unterstützen. Auch Südkorea und Großbritannien kritisierten die Äußerungen Lawrows scharf. Der britische Vize-Botschafter James Kariuki bezeichnete diese als einen "unverantwortlichen Bruch" mit internationalen Abrüstungsabkommen.
In seiner Ansprache vor dem Sicherheitsrat bezog sich Russlands UN-Botschafter Wassili Nebenzia nicht auf das nordkoreanische Nuklearprogramm. Er hob jedoch hervor, dass die Zusammenarbeit mit Nordkorea im Einklang mit internationalem Recht stehe. Seit der Invasion der Ukraine haben sich die diplomatischen und militärischen Verbindungen zwischen Russland und Nordkorea intensiviert. Bei einem Besuch in Moskau beschrieb Nordkoreas UN-Botschafter Kim Song die verstärkte Zusammenarbeit als "positive Beitrag" für den internationalen Frieden.
Der südkoreanische Botschafter Joonkook Hwang warf einen besorgten Blick auf die kommenden Monate der Machtübergabe in den USA. Er verwies auf Nordkoreas traditionelles Verhalten, während solcher Phasen Aufsehen zu erregen. Dies könnte sich in Form von Interkontinentalraketenstarts oder Atomtests zeigen. Nordkorea steht seit 2006 unter Sanktionen des Sicherheitsrats, die darauf abzielen, die nukleare Aufrüstung des Landes einzudämmen.