Die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und die Europäische Union haben Pakistan für die Verurteilung von 25 Zivilpersonen durch Militärgerichte kritisiert. Diese Verurteilungen stehen im Zusammenhang mit Angriffen auf Militäreinrichtungen im Jahr 2023, die nach der Verhaftung des inhaftierten ehemaligen Premierministers Imran Khan stattfanden. Die Zivilisten erhielten Haftstrafen von zwei bis zehn Jahren, was bei Khans Anhängern die Sorge auslöst, dass Militärgerichte künftig verstärkt in Verfahren gegen den Ex-Premier eine Rolle spielen könnten. Das US-Außenministerium äußerte "tiefe Besorgnis" über die Verurteilungen von Zivilisten durch ein Militärgericht für deren Beteiligung an Protesten am 9. Mai 2023. Das britische Außenministerium betonte fehlende Transparenz und unabhängige Kontrolle durch Militärgerichtsverfahren, was das Recht auf ein faires Verfahren untergräbt. Die Europäische Union erklärte, die Urteile seien "nicht im Einklang mit den Verpflichtungen, die Pakistan gemäß dem Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte eingegangen ist". Anhänger Khans griffen militärische Einrichtungen an, um gegen seine Verhaftung zu protestieren. Das Urteil folgte Tage nachdem Khan von einem Anti-Terror-Gericht angeklagt wurde. Nach seiner Verhaftung im Mai 2023 wurde Khan kurzzeitig freigelassen, bevor er im August desselben Jahres erneut festgenommen wurde und seither in Haft ist. Seit seiner Absetzung als Premierminister 2022 ist Khan zahlreichen Verfahren ausgesetzt. Er initiiert eine Protestbewegung gegen eine Koalition seiner Gegner unter der Führung des aktuellen Premierministers Shehbaz Sharif. Khan bezeichnet die Verfahren, die ihn daran hindern, bei den Wahlen 2024 anzutreten, als politisch motiviert und gibt dem Militär die Schuld an seinem Sturz. Kandidaten, die Khan unterstützte, gewannen die meisten Sitze in den Wahlen, jedoch haben seine Gegner eine Koalitionsregierung gebildet. Eine UN-Menschenrechtsgruppe erklärte, Khans Inhaftierung verstoße gegen internationales Recht. Das Militär bestreitet jegliche politische Einflussnahme. Die Regierung Pakistans weist Vorwürfe unfairer Behandlung Khans oder seiner Unterstützer zurück. Die pakistanische Botschaft in Washington wollte zunächst keinen Kommentar abgeben.