Westafrika: Vor Herausforderungen und Chancen im Goldabbau

Westafrikanische Länder modernisieren derzeit aktiv ihren Bergbausektor, wie Vinneth Bajaj, leitender Analyst bei GlobalData, betont. Entsprechende umfassende Gesetze und Vorschriften, die Exploration, Betrieb und Umweltstandards regulieren, sowie attraktive Anreize wie Steuervergünstigungen und vereinfachte Verwaltungsprozesse sollen ausländische Investitionen anziehen. Dennoch wird für die Zeit zwischen 2025 und 2030 ein Rückgang der Metallproduktion um mehr als 1% prognostiziert. Politische Instabilität und illegaler Bergbau stellen trotz des mineralischen Reichtums der Region Hürden für Investoren dar. Theo Yameogo von EY Americas weist auf den Einfluss der geopolitischen Lage hin: In stabileren Ländern wie Ghana und der Elfenbeinküste ziehen rechtstaatliche Verhältnisse mehr Kapital an, während Instabilität in Burkina Faso und Mali Investoren abschreckt. Dort floriert illegaler Bergbau infolge populistischer Militärregierungen. Ein Problem stellt zudem der umfangreiche Goldschmuggel dar, wie Jorden de Haan von Pact erklärt. Mehr als 90% des Goldes werden illegal ausgeführt, was den Regierungen Einnahmen und wirtschaftliche Vorteile entzieht. Zudem besteht das Risiko der Terrorismusfinanzierung durch den Goldabbau. Diese Länder stehen vor einem Dilemma: Ohne Stabilität bleiben Investitionen aus, jedoch erfordert die Branchenentwicklung selbst Investitionen. Eine Möglichkeit wäre, die zahlreichen Kleinstbergbau-Aktivitäten (ASM) zu formalisieren. Laut einem Bericht von EY verantwortet ASM weltweit 20% des Goldangebots, in Westafrika fast die Hälfte. Während es eine Bandbreite an Methoden umfasst, von rudimentär bis mechanisiert, bleibt ein Großteil unreguliert, was sowohl für Arbeiter als auch für die Regierung Nachteile mit sich bringt. Die Formalisierung ist jedoch komplex. Yameogo betont die Herausforderungen durch strukturelle Probleme wie Arbeitslosigkeit und Armut. Der Aufbau einer nachhaltigen Industrie durch Unterstützung der ASM-Arbeiter und Aufbau von Großminen könnten Alternativen bieten. Diese könnten die Lebensqualität erhöhen und den illegalen Abbau eindämmen. Trotz der Herausforderungen bleibt Westafrika mit seinem Mineralreichtum ein wichtiger Akteur im globalen Goldmarkt. Es ist jedoch erforderlich, weiterhin in lokale Expertise und regulatorische Transparenz zu investieren, um das Potenzial des Bergbausektors voll auszuschöpfen.