George Matthew, ein ehemaliger Arzt und nun erfolgreicher Kakaobauer, verdankt seinen unerwarteten Erfolg einer ungewöhnlichen Unterstützung: Eichhörnchen. In den 1970er Jahren erbte er eine Kautschuk-Plantage im südindischen Bundesstaat Kerala, zu einer Zeit, als fallende Kautschukpreise das Unternehmen zunehmend unrentabel machten. Vor einem Jahrzehnt beschloss Dr. Matthew, eine neue Richtung einzuschlagen und versuchte sich am Anbau von Kakaobäumen, um die Einnahmen seiner Farm zu steigern.
Der erste Anlauf scheiterte, da viele der Setzlinge starben und Eichhörnchen die Kakaoschoten nicht verschonten. Doch was sich zunächst als Hindernis darstellte, entpuppte sich als unerwarteter Dreh: Die umher verstreuten Kakaosamen brachten robuste Pflanzen hervor – stärkere und gesündere als seine gepflanzten Setzlinge.
Heute gedeihen auf 50 Hektar Plantage 6.000 Kakaobäume, deren Existenz Dr. Matthew als die beste Entscheidung seiner landwirtschaftlichen Laufbahn betrachtet. Doch trotz günstiger klimatischer Gegebenheiten in Teilen des Landes macht Indien nur 1% der weltweiten Kakaoproduktion aus, mit dem Großteil der Erzeugung aus Westafrika. Dies stellt die indische Schokoladenproduktion vor Herausforderungen, da lokale Anbauer lediglich ein Viertel der erforderlichen Bohnen liefern können.
Renny Jacob, Vorstandsvorsitzender von India Cocoa, betont die Schwierigkeiten der Kleinbauern im Umgang mit der Nacherntephase der Bohnen, speziell der bedeutenden Fermentation. Sarin Patrick, Geschäftsführer von India Cocoa, erklärt, dass dieser komplizierte Prozess einen wesentlichen Einfluss auf den Geschmack, das Aroma und die Farbe der Schokoladenbohnen hat. Um die Produktion sowohl quantitativ als auch qualitativ zu steigern, hat die indische Regierung verschiedene Initiativen gestartet.