25. November, 2024

Wirtschaft

Wenn Diamanten und Eier im Fadenkreuz stehen: Costco und die Herausforderungen großer Handelsketten

Wenn Diamanten und Eier im Fadenkreuz stehen: Costco und die Herausforderungen großer Handelsketten

Costco, die beliebte Einzelhandelskette, fand sich über die Jahre in verschiedenen brisanten Situationen wieder, nicht zuletzt durch eine prominente Auseinandersetzung mit dem Luxusjuwelier Tiffany & Co. Im Jahr 2013 begann ein Rechtsstreit, da Costco angeblich Diamantringe unter dem Namen "Tiffany" verkaufte, obwohl keine Verbindung zu dem renommierten Juwelier bestand. Nach acht Jahren einigten sich beide Parteien im Jahr 2021, trotz einer anfänglichen Schuldfeststellung bei Costco und einem mittlerweile aufgehobenen Schadensersatzurteil in Millionenhöhe. Doch die genauen Bedingungen des Vergleichs blieben im Dunkeln, was die Spekulation über künftige "Tiffany-Angebote" bei Costco in Gang hält.

Neben diesem rechtlichen Gefecht geriet Costco auch durch ethische Vorwürfe im Zusammenhang mit seiner Käfigfreiheitspolitik für Eier ins Kreuzfeuer der Öffentlichkeit. Trotz eines beachtlichen Anstiegs von nur 2% auf 97% bei Käfig-freien Eiern bis 2022, zeigte eine Videoenthüllung, dass die Lebensbedingungen der Hühner noch immer alles andere als ethisch waren. Costco beteuerte nach einer erneuten Überprüfung der Bedingungen seine Zufriedenheit mit den Tierschutzstandards des Lieferanten. Die Branche muss jedoch insgesamt noch erhebliche Fortschritte erzielen.

Auch die internationalen Standorte von Costco stehen unter Kritik. In Korea wurde das Unternehmen 2023 mit Vorwürfen schlechten Arbeitsschutzes konfrontiert, nachdem ein Mitarbeiter an einem Hitzschlag starb. Trotz Versicherungen von Costcos koreanischem Landesmanager, die Bedenken ernst zu nehmen, fordern Mitarbeiter bessere Arbeitsbedingungen und gingen 2024 in den Streik.

Costco hat ebenfalls eine Geschichte von Diskriminierungsanklagen. Angefangen 2002 mit einer Beschwerde wegen Geschlechterdiskriminierung, führte dies zu einer Sammelklage mit letztlichen Entschädigungszahlungen. Weitere Fälle umfassten die Diskriminierung aufgrund von Alter und Rasse. Diese Klagen zeigen, dass es noch viel zu tun gibt, um ein diskriminierungsfreies Arbeitsumfeld zu schaffen.

Im Pharmabereich geriet Costco ebenfalls ins Visier. Ein Vergleich über 11,75 Millionen US-Dollar fand 2017 statt, nachdem dem Unternehmen vorgeworfen wurde, Vorschriften bei der Ausstellung von Rezepten für kontrollierte Substanzen, einschließlich Opioiden, missachtet zu haben. Dies unterstreicht die Verantwortung großer Einzelhändler für die Einhaltung von Vorschriften zur Bekämpfung der Opioidkrise.

Zuletzt sah sich Costco Vorwürfen unethischer Arbeitsbedingungen in seinen Lieferketten ausgesetzt. Ein besonders heikler Fall betraf Kinderarbeit bei einem Molkerei-Lieferanten und den Einsatz von Tieren bei der Kokosnussverarbeitung in Thailand. Eine Klage aus dem Jahr 2015 warf Costco vor, von Sklavenarbeit in der Garnelen-Lieferkette in Thailand gewusst zu haben, was jedoch mangels Offenlegungspflichten auf der Produktverpackung abgewiesen wurde.

Die Datenschutzaffäre 2023 rund um Costco und den Einsatz von Meta Pixel auf der Website verstärkte die Sorgen um die Weitergabe sensibler Kundendaten. Vor diesem Hintergrund muss sich Costco einer Sammelklage stellen. Die Herausforderungen für Costco sind vielfältig und verdeutlichen, dass der Einzelhandelsriese seine ethischen Standards überdenken muss, um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden.