01. Februar, 2025

Politik

Weniger Vertrauen in Migrationspolitik: Bundesbürger üben Kritik an der Bundesregierung

Weniger Vertrauen in Migrationspolitik: Bundesbürger üben Kritik an der Bundesregierung

Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur legt offen, dass die Mehrheit der Bundesbürger unzufrieden mit dem Engagement der Bundesregierung bei der Eindämmung irregulärer Migration ist. Laut der repräsentativen Erhebung sehen drei von vier Deutschen die Regierung in dieser Angelegenheit als nicht aktiv genug an, während nur 14 Prozent denken, dass ausreichend Maßnahmen ergriffen werden. Dabei halten 11 Prozent der Befragten sich mit einem Urteil zurück. Gleichzeitig zeigt sich, dass auch die Steuerung der Erwerbsmigration für viele Deutsche unzureichend erscheint. Jeder zweite Befragte wünscht sich in diesem Bereich mehr Handlungsbereitschaft seitens der Politik. 30 Prozent hingegen sind der Meinung, die aktuellen Maßnahmen seien angemessen, während 20 Prozent hierzu keine klare Position beziehen. Der Hintergrund dieser kritischen Einschätzungen ist unter anderem die Prognose der EU-Kommission, die für Deutschlands Wirtschaft in diesem Jahr einen leichten Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 0,1 Prozent vorhersieht. Ein wesentlicher Faktor hierfür scheint der Arbeitskräftemangel in vielen Branchen zu sein. Deutlich wird auch, dass ganze 93 Prozent der Befragten irreguläre Migration als problematisch empfinden. Besonders ausgeprägt ist dieses Gefühl unter den Anhängern der AfD und der Partei Bündnis Sahra Wagenknecht. Auch unter potenziellen Wählern von CDU/CSU, SPD, Linken und FDP zeigt sich eine ähnliche Tendenz. Lediglich bei den Anhängern der Grünen sind die Meinungen eher gespalten. Im laufenden Jahr verzeichnete die Bundespolizei bereits rund 71.000 unerlaubte Einreisen. Mit verstärkten Grenzkontrollen versucht die Bundesinnenministerin Nancy Faeser, diesen Entwicklungen entgegenzuwirken. Dennoch bleibt die Frage nach dem langfristigen Nutzen solcher Maßnahmen im Raum stehen. Zu allem Überfluss glaubt etwa die Hälfte der Deutschen, dass die Einwanderung der letzten zehn Jahre insgesamt negative Auswirkungen auf das Land gehabt hat. Für 30 Prozent zeigt sie sowohl positive als auch negative Facetten, während 15 Prozent die vergangenen Entwicklungen grundsätzlich als positiv bewerten.