Eine aktuelle Umfrage der Kommunikationsfirma Edelman hat alarmierende Einblicke in das wachsende Unbehagen in der globalen Bevölkerung gegeben. Laut der Erhebung unter 33.000 Teilnehmern in 28 Ländern ist das Vertrauen in Regierungen und Unternehmen stark gesunken. Viele sehen diese Institutionen als Vertreter lediglich der Interessen der Wohlhabenden, während die einfache Bevölkerung mit finanziellen Unsicherheiten zu kämpfen hat. Im Zeichen der jährlichen Konferenz des Weltwirtschaftsforums in Davos, die unter dem Motto „Zusammenarbeit für das Zeitalter der Intelligenz“ steht, erweisen sich diese Ergebnisse als besonders brisant.
Erschreckend ist, dass 40 Prozent der Befragten feindliche Handlungen, einschließlich Gewalt und Cyberangriffe, als legitimes Mittel für Veränderungen befürworten. Diese Zustimmung ist bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 34 Jahren mit 53 Prozent sogar noch höher. Richard Edelman, CEO der durchführenden Firma, kommentiert die Entwicklung als "tiefgreifend" und beobachtet in den letzten zehn Jahren einen Übergang von Angst zu Polarisierung und hin zu Unzufriedenheit. Die Gesellschaft ist zunehmend besorgt über die steigenden Lebenshaltungskosten und die Bedrohung der Arbeitsplatzsicherheit durch Künstliche Intelligenz.
Das tief sitzende Misstrauen resultiert aus der fehlenden Zukunftshoffnung für die nächste Generation, Klassenunterschieden und dem Zweifel an der Glaubwürdigkeit von Informationen. Besonders drastisch ist der Pessimismus in westlichen Demokratien: Nur 9 Prozent der Franzosen, 17 Prozent der Briten und 30 Prozent der Amerikaner glauben an eine bessere Zukunft für die kommende Generation.
Um der Entwicklung zu einer von Unzufriedenheit geprägten Gesellschaft entgegenzuwirken, fordert Edelman eine institutionenübergreifende Anstrengung, die Themen wie Informationsintegrität, Erschwinglichkeit, Nachhaltigkeit und die Zukunft der Künstlichen Intelligenz adressiert.