16. Januar, 2025

Wirtschaft

Weltwirtschaft auf Konsolidierungskurs: Weltbank malt ein herausforderndes Bild

Weltwirtschaft auf Konsolidierungskurs: Weltbank malt ein herausforderndes Bild

Die Weltwirtschaft erfährt derzeit eine Phase der Stabilisierung auf niedrigem Niveau, wobei das Wachstum laut Prognosen der Weltbank in diesem und im kommenden Jahr bei bescheidenen 2,7 Prozent verharren wird. Diese Wachstumsrate reicht jedoch nicht aus, um die Verluste aus den wirtschaftlichen Erschütterungen der letzten Jahre, wie der Coronapandemie, zu kompensieren. Besonders alarmierend ist dies für die ärmsten Länder, da bis 2030 voraussichtlich 622 Millionen Menschen in extremer Armut leben werden. Zudem könnten Hunger und Unterernährung das Schicksal einer ähnlichen Anzahl von Menschen bestimmen. Ein zusätzlicher Stolperstein auf dem globalen Wachstumspfad könnten neue Zollmaßnahmen sein. Die Weltbank sendet eine Warnung bezüglich der Pläne des erneuten US-Präsidenten Donald Trump, der weitreichende Zölle auf Importe aus Ländern wie China, Kanada, Mexiko und Europa in Erwägung zieht. Die Unsicherheit über den Zeitpunkt und das Ausmaß dieser potenziellen Änderungen trübt die globalen Wirtschaftsprognosen. Sollten die US-Zölle um zehn Prozentpunkte steigen, könnte das weltweite Wachstum allein in diesem Jahr um 0,2 Prozentpunkte sinken - und noch mehr, falls mit Vergeltungsmaßnahmen zu rechnen ist. Weitere Risiken, die das Wirtschaftswachstum gefährden, umfassen schleppende Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung sowie die geopolitischen Spannungen durch den russischen Einmarsch in die Ukraine und den anhaltenden Nahostkonflikt. Die Weltbank äußert Skepsis gegenüber den hochgesteckten Zielen der internationalen Wirtschaftspolitik in den letzten Dekaden. Insbesondere für Länder mit niedrigem Einkommen sieht die Zukunft düster aus, da die Einkommensschere zu den reichsten Volkswirtschaften weiter auseinandergeht. Auch innerhalb des Euroraums sieht die Wachstumsprognose nicht rosig aus, insbesondere für Deutschland, das fast ein Drittel des BIP der Eurozone erwirtschaftet. Der schwache Konsum, schwache Investitionen und die flauende Industriekonjunktur führen zu gedämpften Wirtschaftsaussichten, mit einem prognostizierten Wachstum von nur 1,0 Prozent im Jahr 2025, was ein Rückgang um 0,4 Prozentpunkte gegenüber früheren Prognosen bedeutet.