29. November, 2024

Märkte

Weltweite Ölpreise unter Druck: Chinas Abschwächung trübt Marktprognosen

Weltweite Ölpreise unter Druck: Chinas Abschwächung trübt Marktprognosen

Die aktuell verhaltene weltwirtschaftliche Stimmung, gepaart mit den wirtschaftlichen Unsicherheiten in China, wirft einen Schatten auf die Ölnachfrage der kommenden Jahre. So prognostiziert eine aktuelle Umfrage unter 41 Ökonomen und Analysten, dass der Brent-Ölpreis im Jahr 2025 durchschnittlich 74,53 US-Dollar pro Barrel betragen könnte. Dies stellt eine Korrektur der vorherigen Prognose von 76,61 US-Dollar im Oktober dar.

Diese Entwicklung markiert die siebte aufeinanderfolgende Anpassung nach unten für den globalen Öl-Benchmark, der im bisherigen Jahresverlauf 2024 durchschnittlich bei 80 US-Dollar pro Barrel lag. Für US-amerikanisches Rohöl wird ein Durchschnittspreis von 70,69 US-Dollar pro Barrel im Jahr 2025 erwartet, was ebenfalls eine Korrektur darstellt.

Die Stimmung unter den Ölhandelsspezialisten habe sich "sehr negativ" entwickelt, erklärt John Paisie von den Stratas Advisors. Sorgen um das globale Wirtschaftswachstum, insbesondere in Hinblick auf China, belasteten die Marktteilnehmer. Zudem bestehen Zweifel, ob die OPEC+ ihre Fördermenge mit der Nachfrage in Einklang bringen kann.

Die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) hatte jüngst ihre Prognosen für das globale Öl-Nachfragewachstum gesenkt und dabei Schwächen in China, Indien und anderen Regionen hervorgehoben. Trotz der jüngsten Konjunkturmaßnahmen in China könnte das Nachfragewachstum aufgrund struktureller Herausforderungen und des Aufstiegs neuer Energiequellen begrenzt bleiben.

Laut Umfrage könnte die weltweite Ölnachfrage 2025 um 1 bis 1,5 Millionen Barrel pro Tag zulegen. Dennoch erwartet die Internationale Energieagentur, dass das weltweite Ölangebot die Nachfrage übersteigen wird, selbst wenn die OPEC+ ihre Förderkürzungen beibehält. Kim Fustier von HSBC rechnet zudem mit einer Verlängerung der Kürzungen bis April 2025 und einer möglichen Verschiebung der Fördererhöhungen.

Unter den Befragten herrscht weitgehende Einigkeit, dass geopolitische Spannungen und strengere Sanktionen gegen den Iran nur begrenzte Wirkung auf die Preisentwicklung entfalten könnten. Ole Hansen von der Saxo Bank sieht die Möglichkeit eines Anstiegs der Produktion durch andere Anbieter, sollte der iranische Export zurückgehen.