03. März, 2025

Politik

Weltpolitik in London: Gipfeltreffen im Zeichen der Ukraine-Krise

Weltpolitik in London: Gipfeltreffen im Zeichen der Ukraine-Krise

In London versammeln sich heute zahlreiche westliche Staatsoberhäupter, um gemeinsam mit EU- und Nato-Vertretern die Situation in der Ukraine zu besprechen. Besonders im Mittelpunkt stehen die Friedensverhandlungen der USA. Bundeskanzler Olaf Scholz ist ebenfalls vor Ort, um an den bedeutenden Gesprächen teilzunehmen. Bereits gestern wurde der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj herzlich von Premierminister Keir Starmer empfangen, insbesondere nach einem brisanten Streit mit US-Präsident Donald Trump im Weißen Haus.

Das Treffen wird überschattet von Spannungen zwischen der Ukraine und den USA, die das Vertrauen in die amerikanische Führungsrolle unter Trumps Präsidentschaft ins Wanken bringen. Starmer hat sich als Vermittler zwischen Europa und den Vereinigten Staaten positioniert, während diese parallel bilaterale Gespräche mit Russland führen. Ein reger Austausch fand bereits am Vorabend der Konferenz per Telefon zwischen Starmer, Trump und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron statt, während auch Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni ihren Dialog mit Trump pflegte.

Primäres Ziel der Gespräche in London ist die Stärkung der Ukraine, etwa durch fortgesetzte Waffenlieferungen und wirtschaftlichen Druck auf Russland. Zudem wird über die Planung zukünftiger Sicherheitsgarantien debattiert. Großbritannien und Frankreich signalisierten die Bereitschaft, Friedenstruppen in die Ukraine zu entsenden, dabei jedoch auf eine Rückendeckung durch die USA angewiesen zu sein – eine Zusicherung, die Trump trotz intensiver Bemühungen bisher verweigerte.

Die jüngste Begegnung zwischen Selenskyj und Trump geriet zu einem Eklat: Vor laufenden Kameras entwickelte sich ein hitziges Wortgefecht, das mit dem abrupten Abbruch des Treffens endete und die ukrainische Delegation ohne die erhoffte Unterstützung zurückließ. Ohne die Möglichkeit zur Vertragsunterzeichnung über den Bodenschatzabbau oder eine gemeinsame Pressekonferenz verließ Selenskyj Washington.

Starmer dagegen inszenierte einen herzlichen Empfang für Selenskyj in der Downing Street und begrüßte ihn mit offenen Armen, begleitet von dem Applaus zahlreicher Unterstützer. Ein diplomatischer Coup gelang Selenskyj durch eine Audienz bei König Charles III. – eine Einladung, die den Beginn der Konferenz markierte.

Parallel dazu wurde ein bedeutendes britisches Darlehen über 2,74 Milliarden Euro zugunsten der Ukraine unterzeichnet, das in die Verteidigung und Waffenproduktion des Landes fließen soll. Diese Unterstützung wird aus Erträgen eingefrorener russischer Vermögen finanziert, eine Maßnahme, die Selenskyj als Beispiel wahrer Gerechtigkeit bezeichnete: "Der Aggressor zahlt am Ende den Preis."

Die große Frage bleibt, ob es den europäischen Staaten und ihren Partnern gelingen wird, Geschlossenheit zu demonstrieren. Starmers Appell an die Anwesenden könnte nicht deutlicher sein: Jetzt ist der Zeitpunkt, um zusammenzustehen und das optimale Ergebnis für die Ukraine zu erzielen, die europäische Sicherheit zu festigen und eine gemeinsame Zukunft zu sichern.