25. November, 2024

Grün

Weltgemeinschaft ringt um globales Plastikabkommen: Ein Lauf auf Busan

Weltgemeinschaft ringt um globales Plastikabkommen: Ein Lauf auf Busan

In einem wegweisenden Treffen in Busan, Südkorea, strömen Verhandlungsführer aus der ganzen Welt zusammen, um bis zum 1. Dezember ein global bindendes Abkommen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung zu erarbeiten. Es ist das fünfte Zusammentreffen dieser Art, bei dem internationale Delegationen, Vertreter der Kunststoffindustrie, Wissenschaftler und Umweltschützer ihre Stimmen einbringen, um die drängende Krise zu meistern.

Die Vereinten Nationen, einstimmig besorgt über ein Ersticken des Planeten durch Plastik, mahnen schnelles Handeln an. Inger Andersen, Exekutivdirektorin des UN-Umweltprogramms, betont die zentrale Rolle von intergenerationeller Gerechtigkeit und drängt auf eine Lösung in Busan, um künftigen Generationen ein besseres Erbe zu hinterlassen.

Bisherige Gespräche offenbarten tiefgreifende Unterschiede in den Zielen. Geleitet von Norwegen und Ruanda fordern 66 Länder und die Europäische Union Maßnahmen zur Reduktion der Plastikmenge durch Regulierung der Gestaltung, Produktion und Verwendung. Islandstaaten, die unter den Unmengen an Fremdmüll leiden, sind besonders engagiert im sogenannten „Bridge to Busan“-Aufruf, den nachhaltigen Umgang mit Plastik zu priorisieren.

Demgegenüber stehen nennenswerte Vorbehalte von Erzeugerländern wie Saudi-Arabien, dem führenden Exporteur von Polypropylen, die eine Begrenzung der Plastikproduktion strikt ablehnen. Die Kunststoffindustrie plädiert für einen Verhandlungsfokus auf Produktneugestaltung, Recycling und Wiederverwendung. Chris Jahn, Sekretär des International Council of Chemical Associations, meint, dass die Eindämmung von Plastikmüll in der Umwelt Vorrang habe, da Produktionsobergrenzen die Teilnahme zahlreicher Nationen gefährden könnten.