Die Internationale Energieagentur (IEA) hat in ihrem jüngsten Weltenergieausblick dringenden Handlungsbedarf festgestellt, um die ehrgeizigen Klimaziele zu erreichen und einen fairen Zugang zu sauberer Energie insbesondere in Entwicklungsländern sicherzustellen. Die Herausforderungen des Klimawandels, wie Hitzewellen, Stürme und Überschwemmungen, gefährden zunehmend die Energiesicherheit. Diese Bedrohung wird durch anhaltende geopolitische Krisen zusätzlich verschärft. Der bestehende Nahostkonflikt und der Krieg in der Ukraine betonen die Risiken, denen die globale Energiesicherheit ausgesetzt ist. Während einige unmittelbare Folgen der Energiekrise abklingen, warnt die IEA vor potenziellen neuen Erschütterungen. Die Anfälligkeit der Versorgungsketten für saubere Energie, insbesondere im Bereich der Rohstoffe und Technologien, macht die Welt abhängig von einzelnen Ländern, was sich als problematisch erweisen könnte. Bis 2030 sollen mehr als die Hälfte der globalen Stromproduktion aus emissionsarmen Quellen stammen, dennoch wird erwartet, dass die Nachfrage nach fossilen Brennstoffen wie Kohle, Öl und Gas ihren Höhepunkt erreicht. Der Ausbau sauberer Energien erfolgt in einem rasanten Tempo, jedoch bleibt eine ungleichmäßige Verteilung über verschiedene Technologien und Märkte. Ein wesentlicher Anstieg der Investitionen in Stromnetze und Energiespeicher ist notwendig, um die Dekarbonisierung des Stromsektors zu sichern. Extreme Wetterbedingungen machen derzeit viele Versorgungssysteme verwundbar und erfordern erhebliche Maßnahmen zur Verbesserung der Widerstands- und digitalen Sicherheit. Hohe Finanzierungskosten und Projektrisiken behindern in einigen Regionen, insbesondere in Entwicklungsländern, die notwendige Umstellung auf kostengünstige, saubere Energietechnologien. Die ungleiche Energieversorgung stellt eine große Ungerechtigkeit dar: Rund 750 Millionen Menschen, vor allem in Afrika südlich der Sahara, haben keinen Zugang zu Elektrizität, und über zwei Milliarden Menschen fehlt es an sauberen Kochbrennstoffen. Obwohl die Dynamik zum Umstieg auf saubere Energien zunimmt, ist die Welt von der Klimaneutralität noch weit entfernt. Der Klimawandel, verstärkt durch ineffiziente politische Entscheidungen, bedroht die Energiesysteme weltweit. Er könnte bis zum Ende des Jahrhunderts zu einem Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur um 2,4 Grad führen, weit entfernt vom angestrebten 1,5-Grad-Ziel. Laut der IEA-Analyse könnten in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts eine höhere Versorgung mit Erdöl und Erdgas zu sinkenden Preisen führen, was der Politik Raum schaffen würde, in saubere Energien zu investieren und ineffiziente Subventionen für fossile Brennstoffe abzuschaffen.