07. Oktober, 2024

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Wells Fargo stuft Amazon herab: Positive Wendepunkte ausgebremst

Wells Fargo stuft Amazon herab: Positive Wendepunkte ausgebremst

Die Analysten von Wells Fargo haben Amazon herabgestuft und von 'Übergewichten' auf 'Gleichgewichten' gesetzt. Der Schritt kommt angesichts zahlreicher Herausforderungen, die dem derzeit positiven Trend bei den Gewinnprognosen von Amazon einen Dämpfer verleihen könnten. In einem Bericht an ihre Klienten senkte die Bank auch das Kursziel der Aktie von 225 auf 183 US-Dollar und wies auf bestehende Probleme hin, die das Wachstum des operativen Ergebnisses von Amazon bis 2027 einschränken könnten.

Obwohl Amazon Web Services (AWS) weiterhin stabil performt, sieht Wells Fargo in der Sparte allein nicht das Potenzial, kurzfristig positive Schätzungen zu revidieren. Mehrere Faktoren, darunter Investitionen in das Satellitenprojekt 'Kuiper', zusätzlicher Druck durch Fulfillment by Amazon (FBA)-Gebühren sowie gedämpfte Werbeeinnahmen, könnten das Wachstum der Amazon-Erträge beeinträchtigen.

Zudem wird davor gewarnt, dass die Margenausweitung auch im ersten Halbjahr 2025 beschränkt sein könnte. Die Experten der Bank gehen davon aus, dass bis zur Bekanntgabe von Amazons Prognose im Juli 2025 keine positiven Korrekturen der Erwartungen erfolgen werden. Als Reaktion darauf wurde die Einschätzung der Aktie auf 'Gleichgewichten' angepasst, bis eine klarere Sicht auf die zukünftige Margenausweitung gegeben ist.

Wells Fargo hat die Prognosen für das operative Ergebnis von Amazon für die Jahre 2025, 2026 und 2027 um beträchtliche Beträge – 5,4 Milliarden, 4,5 Milliarden und 5,5 Milliarden US-Dollar – gekürzt. Diese Entscheidungen wurden mit der langsameren Monetarisierung von Händlerdiensten und Werbung begründet. Trotz allem bleibt Amazon laut den Analysten eine Geschichte der Margenausweitung, wenngleich sich deren Geschwindigkeit wohl moderater entwickeln wird als allgemein erwartet.

Ein weiterer Druckpunkt könnte von Walmarts expandierenden Fulfillment-Services kommen, die mittlerweile 15% günstiger sind als das FBA-Angebot von Amazon. Wells Fargo prognostiziert, dass Walmarts wachsende Fulfillment-Fähigkeiten Einfluss auf die Gebühren und den Service von Amazon nehmen könnten. Angesichts dieser Herausforderungen sieht die Bank nur begrenzte Möglichkeiten für eine kurzfristige Erholung von Amazons Gewinnwachstum und hat daher Kursziel und Rating entsprechend gesenkt.