Wells Fargo ist dabei, einen bedeutenden regulatorischen Meilenstein zu erreichen, da die Bank kurz davorsteht, die im Jahr 2018 nach dem Skandal um gefälschte Konten verhängte Vermögensobergrenze von 1,95 Billionen Dollar aufzuheben. Laut Insidern und einem Bericht von Reuters könnte diese Grenze bereits in der ersten Hälfte des Jahres 2025 fallen, sofern das Kreditinstitut seine Probleme im Bereich Risikomanagement und Compliance vollständig behebt. Allerdings bedarf es noch einer finalen Entscheidung des Vorstands der Federal Reserve.
Während die Bank mit Hochdruck an der Bewältigung ihrer internen Herausforderungen arbeitet, fordert die einflussreiche Senatorin Elizabeth Warren, dass die oberste Aufsichtsbehörde die Vermögensobergrenze beibehalten solle, bis alle Risiken und Compliance-Mängel eindeutig beseitigt sind. Der Skandal um nicht autorisierte Konten im September 2016 belastete die Bank schwer und führte zu zusätzlichen Problemen in den Bereichen Autoversicherung, Online-Rechnungszahlungen sowie im Vermögens- und Investmentmanagement, was schließlich zu massiven Strafmaßnahmen, inklusive der Vermögensobergrenze, führte.
Im September 2024 reichte Wells Fargo eine von Dritten begutachtete Überprüfung ihrer Risikokontrollen bei der Fed ein. Diese Maßnahme ist Teil der Bemühungen, das im Zuge der Governance-Fehler auferlegte Limit aufzuheben. Ein langwieriger Prozess mit mehreren Prüfungsphasen und externen Audits begleitete diesen Vorstoß.
Ein bemerkenswerter Fortschritt wurde im Februar 2024 erzielt, als die im Jahr 2016 erlassene Einwilligungsverfügung des Office of the Comptroller of the Currency aufgehoben wurde. Diese Verfügung zwang die Bank, ihre Vertriebspraktiken grundlegend zu ändern und Sicherheitsmerkmale zur Kunden- und Mitarbeiterprotektion einzuführen. Die Aufhebung der Verfügung markiert einen signifikanten Schritt in Richtung der Aufhebung der Vermögensobergrenze.
Selbst unter der Führung von CEO Charlie Scharf, der die Risikomanagement- und Compliance-Strukturen bei Wells Fargo umfassend reformiert hat, liegt die endgültige Entscheidung über die Aufhebung der Obergrenze weiterhin bei den Gouverneuren der Fed. Sollte die gewährte Besserung in ihren Augen noch nicht ausreichend sein, könnte die Obergrenze bestehen bleiben.