Die britische Wasserregulierungsbehörde Ofwat hat in einem bemerkenswerten Schritt entschieden, die Nutzung von Kundengeldern zur Finanzierung von Bonuszahlungen für Führungskräfte mehrerer Wasserunternehmen in diesem Jahr zu verhindern. Etwa drei Viertel der vorgeschlagenen Boni wurden blockiert, wobei Ofwat auch die Unternehmen identifiziert hat, die auf ihrer finanziellen Beobachtungsliste weit oben stehen. Besonders im Fokus steht Thames Water. Das Unternehmen zahlte seinen Führungskräften insgesamt 770.000 Pfund an Boni, wobei Ofwat es verbat, diese durch Kundengelder zu finanzieren. Inmitten eines Schuldenbergs von 16 Milliarden Pfund und der Notwendigkeit einer Rettungsfinanzierung, um über das kommende Jahr hinaus zu überleben, sucht Thames Water derzeit nach einem weiteren Kreditpaket im Wert von 3 Milliarden Pfund. Ofwat hat das Unternehmen in die kritischste Kategorie der finanziellen Überwachung eingestuft und betont, dass es 'dringend seine finanzielle Lage klären' muss. Southern Water und South East Water erhielten ebenfalls kritische Bewertungen. Erstere zahlte Führungskräften 312.000 Pfund an Boni aus, finanziert durch Aktionäre. Beide Unternehmen befinden sich in einer angespannten finanziellen Lage, wobei Southern Water von Moody's auf 'Ramschniveau' herabgestuft wurde. Dennoch erhielten die Führungskräfte bei South East Water im letzten Jahr 187.000 Pfund an Boni, teilweise durch Kundengelder finanziert. Keine der beiden Firmen zahlte Dividenden an Aktionäre aus, und Ofwat wird dies auch für die nahe Zukunft ohne besondere Genehmigung nicht gestatten. In einer weiteren Eskalationsstufe sind sieben Unternehmen in die Kategorie der 'erhöhten Besorgnis' platziert worden. Unter ihnen wurde Yorkshire Water daran gehindert, 616.000 Pfund an Boni seiner Führungskräfte mit Kundengeldern zu finanzieren.