Unmittelbarer Einfluss neben dem Obersten Führer
In den verschleierten Korridoren der Macht in Nordkorea steht eine Figur besonders im Rampenlicht: Kim Yo-jong, die Schwester von Kim Jong-un, wird oft als die zweitmächtigste Person im abgeschotteten Staat beschrieben.
Ein neues Insider-Buch, das von Sung-Yoon Lee, einem anerkannten Experten für Nordkorea, verfasst wurde, porträtiert sie als eine Art „Co-Diktatorin“, die direkten Zugang zu den entscheidendsten Werkzeugen der Macht hat, einschließlich des Atomknopfes.
Strategische Bewacherin am Rande des Rampenlichts
Eine Szene aus dem Buch beschreibt eine nächtliche Begegnung während einer Zugreise nach Hanoi, bei der Kim Yo-jong ihrem Bruder einen Aschenbecher hält, während dieser raucht.
Diese scheinbar unterwürfige Handlung kaschiert jedoch eine tiefere strategische Bedeutung: Sie verhindert, dass DNA-Spuren ihres Bruders potenziell von ausländischen Geheimdiensten gesammelt werden können.
Diese Episode symbolisiert die subtile, doch entscheidende Rolle, die Kim Yo-jong im Schatten ihres Bruders spielt.
Wächterin der Propaganda und Agitation
Seit 2014 leitet Kim Yo-jong das einflussreiche Ministerium für Propaganda und Agitation. Ihre Position erlaubt es ihr, die narrative Kontrolle innerhalb Nordkoreas zu steuern und die öffentliche Meinung sowohl national als auch international zu formen.
Dies verleiht ihr eine kaum zu unterschätzende Macht innerhalb der nordkoreanischen Elite, wo die Kontrolle der Information essentiell für den Machterhalt ist.
Eine Frau mit unermesslichem Einfluss
Kim Yo-jong wird im Buch nicht nur als Schlüsselfigur in der nordkoreanischen Politik dargestellt, sondern auch als jemand, der potenziell skrupellos genug ist, Krieg zu führen.
Ihre Position und ihr Einfluss werfen wichtige Fragen über die Stabilität und zukünftige Richtung Nordkoreas auf, insbesondere in einer Zeit, in der das Regime weiterhin seine militärische Kapazität ausbaut und international für Spannungen sorgt.
Nordkorea im Spiegel von Macht und Propaganda
Die Offenlegungen des Buches über Kim Yo-jong bieten einen seltenen Einblick in die inneren Mechanismen eines der isoliertesten und undurchsichtigsten Regime der Welt.
Sie beleuchten, wie persönliche Beziehungen und Loyalitäten innerhalb der Kim-Dynastie nicht nur die politische Landschaft Nordkoreas formen, sondern auch dessen Beziehungen zum Rest der Welt beeinflussen.
Das Bild, das von Kim Yo-jong gezeichnet wird, ist das einer machtbesessenen, taktisch versierten Führungspersönlichkeit, die das Potenzial hat, die geopolitische Dynamik der Region signifikant zu beeinflussen.