24. Oktober, 2024

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Weitere Stahl-Zölle im Gespräch trotz Verbesserung der Beziehungen zwischen Indien und China

Weitere Stahl-Zölle im Gespräch trotz Verbesserung der Beziehungen zwischen Indien und China

Die jüngsten politischen Annäherungen zwischen Indien und China auf dem BRICS-Gipfel scheinen Indiens Bestrebungen, Zölle auf Stahlimporte umzusetzen, nur marginal zu beeinflussen. Ein hochrangiger Regierungsvertreter erklärte, dass es sich bei den geplanten Zöllen um allgemeine Schutzmaßnahmen handle, die nicht spezifisch gegen ein bestimmtes Land, einschließlich China, gerichtet seien.

Indien, der weltweit zweitgrößte Rohstahlproduzent, sieht sich einer Welle günstiger Stahlimporte gegenüber, die hauptsächlich aus China stammen und im Zeitraum von April bis August einen Sieben-Jahres-Höchststand erreicht haben. Diese Entwicklung hat weltweit Besorgnis ausgelöst, wobei unter anderem Länder wie die Türkei und Indonesien bereits Anti-Dumping-Abgaben erhoben haben.

Die indische Stahlproduktion leidet besonders unter den billigen Importen aus China, was diverse heimische Produzenten wie JSW Steel, Tata Steel und ArcelorMittal Nippon Steel India beunruhigt hat. Vor diesem Hintergrund unterstützt das Stahlministerium temporäre Schutzzölle, die auch Länder betreffen könnten, mit denen Indien Freihandelsabkommen hat.

Der offizielle Vertreter betonte, dass die Entscheidung zur Einführung der Zölle bis zu sechs Monate in Anspruch nehmen könnte. Trotz der jüngsten Gespräche zwischen Premierminister Narendra Modi und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping gibt es momentan keine Anzeichen für eine Änderung des geplanten Zollvorhabens. Die Sprecher der indischen Ministerien für Stahl und Finanzen reagierten nicht umgehend auf Anfragen zur Stellungnahme.

Indiens Wirtschaftswachstum und erhöhte Infrastrukturinvestitionen haben das Land zu einem Zentrum des globalen Stahlbedarfs gemacht, während Europa und die Vereinigten Staaten mit stagnierenden Märkten kämpfen. Seit dem letzten Finanzjahr ist Indien Nettoimporteur von Stahl.

Indiens und Chinas Entscheidung, die Kommunikations- und Kooperationsmaßnahmen nach den militärischen Spannungen an ihrer Himalaya-Grenze zu intensivieren, zeigt den Wunsch beider Nationen, die Beziehungen zu verbessern. Diese strategischen Bemühungen schienen bislang jedoch keine Auswirkungen auf die geplanten handelsregulierenden Maßnahmen zu haben.