17. Oktober, 2024

Wirtschaft

Weißes Haus fordert Stellantis zur Vertragstreue auf

Weißes Haus fordert Stellantis zur Vertragstreue auf

Die US-amerikanische Regierung erhöht den Druck auf den Automobilkonzern Stellantis, seine vertraglichen Investitionszusagen gegenüber der US-amerikanischen Automobilarbeitergewerkschaft UAW einzuhalten. In einem täglichen Briefing betonte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, dass die Biden-Administration von Stellantis erwartet, die Vereinbarungen aus dem im letzten Jahr ausgehandelten Vertrag einzuhalten. Dies geschieht vor dem Hintergrund von Berichten, dass das Unternehmen erwägt, die Produktion des populären Ram 1500 Pickups nach Mexiko zu verlagern.

Stellantis, zu dessen Marken Jeep, Ram, Chrysler, Dodge und Fiat zählen, steht derzeit unter besonderer Beobachtung. Die Pläne, das Fertigungsnetz in Nordmexiko zu erweitern, sorgen für Bedenken hinsichtlich der Arbeitsplätze in den USA. Das Unternehmen, das bereits in den vergangenen Monaten Arbeitsplätze in den Vereinigten Staaten gestrichen hat, plant, mehr Produktion in Länder mit kostengünstigeren Rahmenbedingungen zu verlagern.

Erst kürzlich berichtete das Wall Street Journal unter Berufung auf Satellitenbilder und nicht näher benannte Quellen, dass Stellantis seine Produktionskapazitäten in Mexiko ausbaut, um dort möglicherweise den Ram 1500 herzustellen. Dieser wird derzeit in Michigan gebaut, wo Stellantis auch einen elektrischen Pickup versprochen hat.

In ihrer Stellungnahme hob Jean-Pierre die erfolgreiche Verhandlung zwischen der UAW und Stellantis hervor, die zu einem historischen Abkommen über Lohnerhöhungen und Investitionen in betroffene Gemeinschaften führte. Dennoch gibt es Spannungen zwischen dem Automobilhersteller und der Gewerkschaft, die dem Unternehmen vorwirft, seine Investitionszusagen, wie die Wiedereröffnung des Werkes in Belvidere, Illinois, nicht einzuhalten. Stellantis hingegen verweist auf geplante Investitionen in Höhe von 406 Millionen US-Dollar in Michigan und die bevorstehende Produktion des elektrischen Ram 1500 REV.

Die Gewerkschaft droht mit einem möglichen Streik, während Stellantis rechtliche Maßnahmen gegen die UAW ergriffen hat. Die angespannte Situation um Stellantis hat in den letzten Monaten vermehrt die Schlagzeilen dominiert, unterstützt durch Managementwechsel und andere organisatorische Herausforderungen.