11. Oktober, 2024

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Weinernte in Deutschland: Ein Jahr der Herausforderung und Überraschungen

Weinernte in Deutschland: Ein Jahr der Herausforderung und Überraschungen

Die diesjährige Weinlese in Deutschland zeichnet sich durch eine deutliche Reduzierung der Ernte aus, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Erwartet wird ein Volumen von weniger als 8,3 Millionen Hektolitern, was einem Rückgang von fast fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Im Vergleich zum Durchschnitt der letzten Jahre deutet sich sogar ein noch größeres Minus von über sieben Prozent an. Diese Prognosen basieren auf Rückmeldungen einer begrenzten Anzahl von Winzern, deren Erhebungen bis zum 20. September stattfanden. Zu diesem Zeitpunkt war die Lese in den 13 verschiedenen Anbaugebieten allerdings noch nicht vollständig abgeschlossen. Das Deutsche Weininstitut in Bodenheim plant, in Kürze genauere Zahlen bekanntzugeben, geht allerdings ebenfalls von einem Rückgang aus. Ursache der niedrigeren Erträge sind ungünstige Wetterbedingungen: Ein nasses Frühjahr begünstigte Pilzkrankheiten, verstärkt durch wütendes Extremwetter wie Spätfröste, Hagel und Stürme. Besonders betroffen sind die Regionen der Mosel, Baden, Franken, Saale-Unstrut sowie die Ahr, Nahe, Württemberg und Sachsen. Überraschenderweise könnten Rheinhessen, die Pfalz und der Rheingau dennoch höhere Erntemengen erreichen. Die berüchtigte Rebsorte Riesling wird voraussichtlich um drei Prozent auf 1,87 Millionen Hektoliter sinken. Noch deutlicher zeigt sich der Rückgang bei Müller-Thurgau und Grauer Burgunder mit Einbußen von über zehn Prozent. Der Blaue Spätburgunder trifft es mit einem Minus von mehr als 14 Prozent besonders hart. Eine erfreuliche Ausnahme bildet nur der Dornfelder, bei dem eine Zunahme der Erntemenge um zwei Prozent prognostiziert wird.