Danielle Trenney, Projektleiterin aus dem Westen Pennsylvanias, greift beim vorzeitigen Aufstellen ihres Weihnachtsbaums zu einem ungewöhnlichen Mittel, um den Wahlstress zu bewältigen. Die in Bellevue, einem Vorort von Pittsburgh, lebende 39-Jährige hat bereits für Kamala Harris gestimmt und versucht, den Familienfrieden zu wahren, während der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl ungewiss ist. Bellevue, bekannt als politisch umkämpfter Vorort, wird sowohl von Demokraten als auch Republikanern umworben.
Jennifer Bunecke, 68-jährige pensionierte Grafikdesignerin, hat von der Wahlpolarisierung und den endlosen Anrufen genug. Während sie Trump zur Wahlurne folgen wird, zieht sie es vor, sich mit Backrezepten die Zeit zu vertreiben und der hitzigen politischen Debatte zu entfliehen.
Amerika steht am Rande der Wahlentscheidung unter Hochspannung. Mit Angst vor möglichen Unruhen und einem tiefen politischen Graben zwischen Harris- und Trump-Anhängern versuchen viele, ihre Nerven mit Yoga, Spaziergängen und dem Abschalten von Nachrichten zu beruhigen. Lynn Nicholson aus Georgia beispielsweise meidet automatische politische Werbungen, während Todd Harrison seine Sportübertragungen auf Eis gelegt hat.
Nicht nur Bedenken hinsichtlich der Wahlnachwehen beschäftigen die Amerikaner. Viele fürchten juristische und soziale Auseinandersetzungen, wenn Trump unterliegt. Ein positiver Ausblick zeigt sich bei denjenigen, die aktiv für ihre Präferenzkandidaten werben. Ängste über die Zukunft nach dem Rückschritt im Abtreibungsrecht prägen ebenso das Wahlengagement wie der Wunsch nach sozialem Zusammenhalt, den Lisa Fields ausdrückt.
Im Hinblick auf die Wahlergebnisse hoffen viele, dass der Alptraum mit der Wahl ein Ende findet, während andere, wie Gillian Marshall, sich mit einem Glas Wein und einem Beruhigungsmittel auf den Ergebnisabend vorbereiten. Unabhängig vom Wahlausgang bleibt der Wunsch vieler, dass Amerika abseits der Differenzen wieder zusammenfindet.