geliebt und gehasst, legendär und doch oft kaum beachtet. Während ich mich über drei Monate hinweg durch 100 dieser Filme geschaut habe, wurde mir bewusst, dass das Ritual des Schauens ebenso zur festlichen Jahreszeit gehört wie das Aufhängen von Lichterketten und das Singen von Weihnachtsliedern. Trotzdem wird dieses Genre von Kritikern oft übergangen. Warum? Vielleicht, weil die Klassiker wie "It's A Wonderful Life" rar gesät sind und jährlich über 100 neue Filme erscheinen, die oft jenseits der klassischen Erzählstruktur liegen.
Die Ursprünge der Weihnachtsfilme sind überraschend alt. Der erste Film, "Santa Claus", entstand 1898 und navigierte geschickt um religiöse Themen, die damals der Zensur unterlagen. Frühere Werke wie "A Christmas Carol" dominierten den Stummfilmsektor, während moderne Filme wie "The Christmas Chronicles" oder "Jingle All The Way" soziale Umkehr und den "carnivalesken" Geist verkörpern, den Bakhtin beschrieb.
Mit Klassikern wie "Miracle on 34th Street" und "It's A Wonderful Life", die schließlich Teil der kulturellen DNA wurden, thematisieren viele Filmstoffe auch die Schattenseiten der festlichen Zeit – Familienprobleme, Einsamkeit und finanzielle Sorgen. Regisseur Brian Levant beschreibt überraschend, wie sein Film "Jingle All The Way" vom Misserfolg zum Kult wandelte und der Narrativ der Konsumkritik unerwartet an Bedeutung gewann.
Heute scheint es, dass das kritisch beäugte Genre mehr denn je fester Bestandteil unserer Feiertagsidentität geworden ist. Ob über Streaming-Dienste oder traditionelle Fernsehausstrahlungen: Die Auswahl ist breit gefächert, und Geschmäcker sind unterschiedlich. So kann man in Bruce Willis' "Die Hard" weihnachtliche Stimmung finden oder in der kommenden Netflix-Produktion "Hot Frosty" die Komplexität des modernen Datings entdecken.