11. Oktober, 2024

Pharma

WeightWatchers wagt den Sprung ins Gewichtsmanagement der Zukunft

WeightWatchers wagt den Sprung ins Gewichtsmanagement der Zukunft

WeightWatchers, einst gefeiert von Star-Unterstützern wie Oprah Winfrey, versucht durch einen kühnen Schritt wieder Tritt zu fassen: Nach fast 15 Jahren der Gewichtshüter-Aktivität setzt das Unternehmen neuerdings auf einen Markt, der seine Kernprodukte infrage stellt. Der Aktienkurs von WeightWatchers hat in dieser Woche einen steilen Anstieg erlebt. Am Mittwoch legte er um fast 40 % zu und am Donnerstag folgten weitere 23 %, was einen Schlusskurs von 1,96 Dollar zur Folge hatte. Seit letzter Woche ist die Aktie somit um 172 % gestiegen. Der Kurssprung folgte auf die Ankündigung, generische Versionen der populären Gewichtsabnahme-Medikamente von Novo Nordisk herzustellen. Mit dieser Entscheidung wagt sich WeightWatchers in das Terrain, welches von Pharmariesen wie Eli Lilly und Novo Nordisk dominiert wird. Nachdem der ehemalige CEO, Sima Sistani, versuchte, durch den Erwerb der Telemedizin-Plattform Sequence einen Fuß in die Tür zu bekommen, bleiben die Einnahmen inflationsbedroht: 2023 sanken sie um 14,5 % und ein weiterer Rückgang von 13 % wird erwartet. Die kosteneffektiven, versicherungsfreien GLP-1-Verbindungen, die WeightWatchers nun anbietet, sind zweifellos ein verzweifelter, aber nicht minder innovativer Versuch, Marktanteile zu gewinnen. Die gesetzlichen Regelungen erlauben Firmen lediglich, diese in FDA-registrierten Anlagen herzustellen. Bleiben sie jedoch nicht auf der Liste der Arzneimittelknappheiten, endet dieses Vorhaben abrupt. Mit Kritik konfrontiert sehen sich jedoch nicht nur die Geschäftsführer, sondern auch Investoren und Analysten wie Stephanie Davis von Barclays, die das Modell des Compounding für wenig nachhaltig hält und zum Verkauf der WW-Aktien rät. Ergänzend gibt es Warnhinweise zur Sicherheit der verunreinigten Wirkstoffe, insbesondere im Zusammenhang mit der Herstellung durch WeightWatchers und Novo Nordisk. Morgan Stanleys Nathan Feather zeigt sich optimistischer. Er hebt die langfristige Umsetzungsperspektive von WeightWatchers hervor, insbesondere in der Werbestrategie und Versicherungsdynamik. Die grundsätzlichen Erfolgsaussichten stellt er jedoch, angesichts eines drohenden Kurssturzes nach Entfernung von GLP-1-Verbindungen von der Liste, infrage.