16. September, 2024

Grün

Weichenstellung für grüne Energien: Deutschland setzt auf Wasserstoff-Kooperationen in Afrika

Weichenstellung für grüne Energien: Deutschland setzt auf Wasserstoff-Kooperationen in Afrika

Grüner Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger für den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft hin zu nachhaltiger Energieversorgung. Weil Deutschland einen Großteil des Wasserstoffs, der mit erneuerbarer Energie erzeugt wird, importieren muss, strebt die Bundesregierung robuste Wertschöpfungsketten gemeinsam mit afrikanischen Partnern an. Dies betonte Wirtschafts-Staatssekretär Michael Kellner (Grüne) auf dem internationalen Wasserstoff-Gipfel in Namibia.

Während des Treffens vom 3. bis 5. September in der Hauptstadt Windhuk diskutierten über 700 Delegierte aus rund 65 Ländern, darunter auch 20 Minister, über mögliche Investitionen und Projekte.

Im Fokus Deutschlands steht eine nachhaltige und stabile Versorgungssicherheit. Michael Kellner erklärte: „Wir haben einen klaren Weg zur Förderung der Produktion von grünem Wasserstoff festgelegt.“ Dabei profitieren sowohl die Importeure in Deutschland und Europa als auch die Produzenten in Afrika. Diese Wasserstoff-Projekte schaffen nicht nur Arbeitsplätze, sondern unterstützen auch die Elektrifizierung der afrikanischen Länder. Die Produktion von grünem Wasserstoff stellt somit ein klassisches „Win-Win“-Szenario dar: „Wir ziehen an einem Strang“, so Kellner weiter.

Namibia und das benachbarte Südafrika, die beide über hervorragende Wind- und Sonnenverhältnisse verfügen, spielen laut Entwicklungsstaatssekretär Jochen Flasbarth (SPD) eine Schlüsselrolle in der deutschen Energiewende. Deutschland unterstützt bereits ein 10-Milliarden-Dollar-Wasserstoff-Projekt in der namibischen Stadt Lüderitz, das vom Konsortium Hyphen Hydrogen Energy realisiert wird und an dem das deutsche Energieunternehmen Enertrag beteiligt ist. Die Bundesregierung hat dieses Vorhaben als „strategisches Auslandsprojekt“ eingestuft.

Laut einer im Juli vorgelegten Strategie erwartet die Bundesregierung für das Jahr 2030 einen Bedarf an Wasserstoff und seinen Derivaten von 95 bis 130 Terawattstunden. Grüner Wasserstoff soll insbesondere für klimaneutrale Anwendungen in der Stahl- und Chemieindustrie sowie im Schiffs- und Schwerlastverkehr eine zentrale Rolle spielen. Zudem hat Deutschland bilaterale Wasserstoff-Kooperationen mit Australien, Chile, Großbritannien, Saudi-Arabien, Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten geschlossen.