Chinas Börsenanbindung an internationale Investoren feiert ein Jahrzehnt des Erfolgs und erfährt steigendes Interesse an weitreichenderen Zugängen. Mit täglich Milliarden Dollar Handelsvolumen zwischen Hongkong, Shanghai und Shenzhen hat sich die Stock Connect-Initiative als Erfolgsprojekt etabliert. Trotz der Erweiterung um Anleihen, börsengehandelte Fonds und Zinsswaps bleibt der Zugang zum Primärmarkt, insbesondere zu Börsengängen, ausstehend.
Charles Li, als damaliger CEO der Hong Kong Exchanges & Clearing einer der Hauptinitiatoren der Verbindung, skizzierte einst die Öffnung des Primärmarktes als das ultimative Ziel. Li sieht eine vielversprechende Zukunft für die Stock Connect, einerseits durch die Möglichkeit für chinesische Investoren, an Hongkonger IPOs teilzunehmen, und andererseits für Hongkonger Investoren an chinesischen.
Risikoscheue Regulierungsbehörden hatten das Zugreifen chinesischer Investoren auf Hongkonger IPOs jedoch nie ganz oben auf ihrer Agenda, auch wenn viele Festlandbewohner Kapitalverkehrskontrollen umgehen, um sich an Aktienverkäufen in Hongkong zu beteiligen. HKEX-CEO Bonnie Chan betonte, dass der Primärmarkt-Connect irgendwann kommen wird, äußerte sich jedoch nicht zu einem Startdatum. Sie sieht eine blühende Zukunft mit neuen Produkten und erhöhter Beteiligung.
Am Montag wurde das Jubiläum der Börsenverbindung mit einer Zeremonie in Hongkong gefeiert, auf der ebenfalls hochrangige Vertreter aus Shanghai und Shenzhen sowie lokale und nationale Regulierer sprachen. Der Handel zieht nach zwei schleppenden Jahren wieder an, wobei Chinas kürzliche Stimulusmaßnahmen neue Impulse setzen. Der nordwärts gerichtete Handel liegt durchschnittlich bei 17 Milliarden Dollar täglich, während südwärts fast 5 Milliarden Dollar fließen.
Laut HKEX schätzen sich die Zuflüsse in den chinesischen Aktienmarkt durch das Programm auf über 1,8 Billionen Yuan, während in den Hongkonger Markt rund 3,4 Billionen HK-Dollar geflossen sind.