09. Oktober, 2024

Wirtschaft

Weichenstellung auf hoher See: Hapag-Lloyd und Maersk setzen auf das Cape Network

Weichenstellung auf hoher See: Hapag-Lloyd und Maersk setzen auf das Cape Network

Die führenden Reedereien Hapag-Lloyd und Maersk haben eine strategische Entscheidung getroffen, künftig das Rote Meer großräumig zu umgehen. Diese Entscheidung fällt im Rahmen ihrer ab Februar 2025 gültigen Allianz 'Gemini Cooperation', die als Reaktion auf unsichere Bedingungen im Roten Meer ein alternatives Routennetzwerk erarbeitet hat. Als interimistische Lösung soll das neue 'Cape Network' herangezogen werden, das um das Kap der Guten Hoffnung an der Südspitze Afrikas führt. Im Mittelpunkt dieser Maßnahme steht die Sicherheit von Besatzung, Schiffen und Ladung. Ziel ist es, die traditionsreiche Passage durch das Rote Meer erst wieder aufzunehmen, wenn ein sicherer Schiffsverkehr gewährleistet werden kann. Hintergrund der Route sind die anhaltenden Angriffe der Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf vormals sichere Gewässer, die seit Herbst 2023 Schiffe in der Region bedrohen. Das Umfahren des Roten Meeres erfordert ein größeres Schiffseinsatz-Volumen. Derzeit sind etwa 340 Schiffe für das 'Cape Network' vorgesehen, während das ursprüngliche Netzwerk mit rund 300 Schiffen auskommen sollte. Die kürzlich verkündete Allianz zwischen Hapag-Lloyd aus Hamburg und Maersk aus Kopenhagen zielt darauf ab, die Zuverlässigkeit der Fahrpläne signifikant zu erhöhen und weniger Hafenstopps auf den langen Routen zu integrieren. Als Schwergewichte der Schifffahrtsbranche vereinen sie nicht nur Kapazitäten, sondern auch die Ambition, trotz der Herausforderungen des Weltmarkts effiziente Lösungen zu entwickeln.