Die Forderung des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, die Verteidigungsausgaben auf fünf Prozent der deutschen Wirtschaftskraft anzuheben, stößt im deutschen Volk auf deutlichen Widerstand. Nur eine kleine Minderheit von vier Prozent unterstützt laut einer Umfrage des Instituts YouGov diese drastische Erhöhung. Gleichzeitig verlangen 41 Prozent der Befragten, dass das bestehende Nato-Ziel von mindestens zwei Prozent des BIP für Verteidigung zu niedrig angesetzt ist. Dabei zeigen sich interessante Varianzen: Immerhin 28 Prozent plädieren für mindestens drei Prozent, neun Prozent für vier Prozent, während vier Prozent tatsächlich die fünf Prozent-Marke für vernünftig halten.
Innerhalb dieser Diskussion bleibt ein Drittel der Befragten (30 Prozent) bei den derzeitigen Anforderungen der Nato, und ein kleinerer Anteil von zwölf Prozent meint, der Verteidigungsetat sollte sogar unterhalb der Zwei-Prozent-Grenze liegen.
Die Nato hat sich 2023 beim Gipfel in Vilnius für ein verbindliches Minimum von zwei Prozent des BIP ausgesprochen. Diese Vorgabe erweitert das vorherige Ziel von 2014, das lediglich als Ansporn galt, die Ausgaben zu steigern. Seither haben sich angesichts der gestiegenen russischen Bedrohung viele Mitgliedstaaten an diese Marke herangearbeitet, was auch Deutschland betrifft, das mittlerweile bei 2,12 Prozent des BIP liegt.
Die Forderung nach einer Anhebung auf fünf Prozent würde Verteidigungsausgaben von über 200 Milliarden Euro bedeuten, basierend auf einem prognostizierten BIP von 4.400 Milliarden Euro für das Jahr 2025. Innerhalb der deutschen Parteienlandschaft zeigen sich verschiedene Positionen: Während SPD, Union und FDP am Nato-Ziel festhalten, plädiert Grünen-Politiker Robert Habeck für 3,5 Prozent und Markus Söder von der CSU für eine Anhebung auf „deutlich über drei Prozent“.