19. September, 2024

Wirtschaft

Wechsel im Management: Starbucks setzt auf neue Strategien für Nordamerika

Wechsel im Management: Starbucks setzt auf neue Strategien für Nordamerika

Starbucks North America wird sich künftig ohne CEO Michael Conway aufstellen, der diese Position erst seit April innehatte. Gründe für Conways Rückzug könnten in der schwächelnden Nachfrage nach den hochpreisigen Kaffeegetränken sowie den anhaltenden Kundenboykotten wegen der Verbindungen zu Israel und des Umgangs mit den Arbeitnehmern der Kaffeehauskette liegen.

Laut CNBC wird Conway bis Ende 2024 noch in einer beratenden Funktion bei Starbucks verbleiben. Zuvor war er als Group President für das internationale Geschäft und die Kanalentwicklung verantwortlich. Ex-CEO Laxman Narasimhan deutete im Juli an, dass der Boykott im Zusammenhang mit Israels Bombardierung Gazas eine Rolle für die Schwierigkeiten des Unternehmens spielen könnte: 'Gegenwind in Teilen des Nahen Ostens, Südostasiens und Europas aufgrund weit verbreiteter Fehlwahrnehmungen unserer Marke.'

Ein Vox-Bericht aus Dezember 2023 bestätigte zwar nicht explizit, dass die Boykotts für die Herausforderungen der Kaffeehauskette verantwortlich sind, aber sie seien als ein Faktor unter vielen für den Wertverlust von 11 Milliarden US-Dollar nicht auszuschließen.

Experten wie Allison Horton, Leiterin der Marktforschung bei Memo, sehen das Hauptproblem jedoch in der Nachfrage: 'Der Erfolg des Red Cup Day im letzten Jahr war teilweise auf ein erhöhtes Bewusstsein als Event zurückzuführen. Die diesjährigen Rückgänge korrelieren mit einem generellen Desinteresse der Konsumenten.'

Starbucks hat entschieden, keine neue Person für Conways Position zu ernennen. Stattdessen wird Sara Trilling, Präsidentin von Starbucks North America, den Einzelhandel in Nordamerika leiten. Diese Entscheidung folgt auf die Ernennung von Brian Niccol, dem ehemaligen CEO von Chipotle, zum neuen Top-Manager bei Starbucks.

In einem offenen Brief legte Niccol seinen Fokus auf den kulturellen Wandel bei Starbucks: 'Wir sind bestrebt, das In-Store-Erlebnis zu verbessern – unsere Räume sollen die charakteristischen Eindrücke und Gerüche von Starbucks widerspiegeln.'

Zu seinen Plänen gehört es, die Geschäfte einladender zu gestalten: mit komfortablen Sitzgelegenheiten, durchdachtem Design und einer klaren Trennung zwischen 'To-Go' und 'For-Here' Service. Niccol betonte auch, dass er mehr Zeit in den Filialen und Supportcentern verbringen möchte, um die ersten wichtigen Schritte gemeinsam mit dem Team voranzutreiben: 'Ein Besuch bei Starbucks in den USA kann sich oft zu transaktional anfühlen. Menüs wirken überwältigend, das Produkt ist inkonsistent, die Wartezeiten zu lang oder die Übergabe zu hektisch. Diese Momente sind Chancen für uns, besser zu werden.'