25. November, 2024

Grün

Wechsel bei der Finanzierung des Naturschutzes: Reiche Länder sparen, private Investoren gefragt

Wechsel bei der Finanzierung des Naturschutzes: Reiche Länder sparen, private Investoren gefragt

Die jüngsten Verhandlungen auf dem UN-Biodiversitätsgipfel COP16 in Cali, Kolumbien haben verdeutlicht, dass die Bereitschaft wohlhabender Nationen zur finanziellen Unterstützung des globalen Naturschutzes ihre Grenze erreicht hat. Stattdessen konzentrierten sich die Diskussionen zunehmend darauf, wie privates Kapital die entstehende Finanzierungslücke schließen kann. Der Gipfel, der ursprünglich darauf abzielte, einen Plan zur Mobilisierung von jährlich 200 Milliarden US-Dollar bis 2030 zu entwickeln, blieb weit hinter seinen Erwartungen zurück. Insbesondere sollten 30 Milliarden dieser Summe von reichen Nationen bereitgestellt werden – ein Versprechen, das im Rahmen der Kunming-Montreal Global Biodiversity Framework-Vereinbarung gegeben wurde. Doch die Gespräche endeten ohne Konsens, da viele Delegationen bereits vorzeitig abgereist waren und es an einem Quorum für eine Entscheidung mangelte. Mit Blick auf zukünftige Schritte äußerte sich Florika Fink-Hooijer, Generaldirektorin des europäischen Umweltressorts, enttäuscht über die begrenzte öffentliche Finanzierung und forderte die Erkundung alternativer Finanzierungsquellen. Im Rahmen der Bemühungen um die Einbeziehung privater Mittel stimmten die Delegierten einer Initiative zu, die Pharmaunternehmen wie Pfizer, Merck, AstraZeneca und Sanofi dazu verpflichten könnte, für die Nutzung genetischer Informationen in der Produktentwicklung Gebühren zu zahlen. Obwohl dieser Plan jährlich etwa eine Milliarde US-Dollar einbringen könnte, bleibt er weit hinter dem benötigten Finanzierungsbedarf zurück. Die Herausforderung besteht nun darin, private Investitionen in naturschonende Projekte zu fördern, etwa durch grüne Anleihen oder Schuldenumstrukturierungen zugunsten von Naturschutzmaßnahmen.