Der US-amerikanische Haushaltswarenhändler Wayfair sieht sich unerwarteten finanziellen Turbulenzen ausgesetzt. In seinem jüngsten Quartalsbericht für das zweite Quartal 2024 machte das Unternehmen einen Rückgang seines US-Umsatzes um 55 Millionen Dollar im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres publik. Auch der Bruttogewinn verringerte sich, und zwar um etwa 4,4 % im Jahresvergleich.
Wayfair-CEO Niraj Shah führt die Probleme auf eine veränderte Konsumlandschaft zurück, die an Verhaltensmuster aus der Finanzkrise von 2008 erinnert. Die Kunden geben weniger Geld für Heimwaren aus, was laut Shah durch Kreditkartendaten untermauert wird. Diese Daten deuten darauf hin, dass der derzeitige Rückgang in der Heimwarenbranche ähnliche Dimensionen hat wie der Einbruch während der großen Finanzkrise.
Die Wirtschaftskrise von 2008 war die schwerste in den USA seit der Großen Depression von 1929. Damals reduzierten die Verbraucher drastisch ihre Ausgaben und legten verstärkt Geld zur Seite, um sich gegen die finanzielle Unsicherheiten abzusichern.
Zusätzlich macht Shah einen Rückgang von 20 % bei den Verkäufen neuer Häuser und einen Rückgang von über 30 % bei bestehenden Häusern in den ersten fünf Monaten des Jahres 2024 im Vergleich zu 2021 für die schwachen Unternehmenszahlen verantwortlich. Diese Stagnation im Immobiliensektor belastet auch andere Unternehmen der Branche und verdeutlicht die allgemeine Marktunsicherheit.
Während die Immobilienpreise seit dem zweiten Quartal 2020 um 28 % gestiegen sind, führen die steigenden Kosten zu einer verminderten Erschwinglichkeit von Wohnraum. Auch die Zahl der Hypothekenanträge ging zuletzt um 3,9 % zurück, während die Hypothekenzinsen nahezu 7 % erreichten.
Bereits Ende letzten Jahres hatte Shah in einem Memo an die Mitarbeiter betont, dass noch viel getan werden müsse, um das Unternehmen vollständig zu stabilisieren. Er mahnte zu harter Arbeit und starker Einsatzbereitschaft, von denen langfristiger Erfolg abhänge.